Transport

Schienenverkehr: IRIS (International Railway Industry Standard) – ISO/TS 22163

Motivation und Nutzen

IRIS (International Railway Industry Standard) ist ein seit 2006 bahnbezogenes und weltweit angewandtes Business Managementsystem. Es hat die gesamte Wertschöpfungskette (Entwicklung, Vertrieb, Beschaffung, Produktion und Service) inkl. dem zugrundeliegenden Projektmanagement im Fokus.

2017 wurde der von der UNIFE (Association of European Railway Industries) speziell für die Bahnindustrie entwickelte Branchenstandard, welcher die ISO 9001-Anforderungen um die bahnspezifischen Anforderungen erweitert, zur ISO/TS 22163.

2023 erfolgte die nächste Transition zur ISO 22163:2023, welche gemeinsam mit dem IRIS Certification® Performance Assessment-Regelwerk, der IRIS-Web Database und dem IRIS-Audittool die Basis für eine Zertifizierung nach IRIS Rev. 4 bildet.

Ausdrückliches Ziel einer IRIS-Zertifizierung ist es, dass sowohl das Managementsystem als auch damit einhergehend die Produkt- und Servicequalität fortlaufend verbessert werden. Speziell für Produkte im Bahnbereich mit einer Nutzungsdauer von bis zu 40 Jahren ist nachvollziehbare Dokumentation und systematisches Lieferant*innenmanagement sowie die Verfügbarkeit von Produkten bzw. Ersatzteilen essentiell!

Im Kern beinhaltet die ISO 22163:2023 die ISO 9001, welche um viele Aspekte wie bspw. Projektmanagement, Erstmusterprüfung, Zuverlässigkeit, Sicherheit, Lebenszykluskosten, usw. ergänzt und erweitert wurde.

Bedeutung für die Eisenbahnindustrie

Knapp 3.000 Unternehmen in über 50 Ländern sind bereits IRIS-zertifiziert und weitere 1.000 Unternehmen sind im IRIS-Portal, in dem alle IRIS-zertifizierten Unternehmen gelistet sind, angemeldet.

Sowohl Bahnbetreiber*innen, Systemintegrator*innen als auch Lieferfirmen in der Bahnindustrie setzen immer öfter eine aufrechte IRIS-Zertifizierung voraus bzw. nutzen das IRIS-Portal gezielt für die Suche nach neuen Lieferant*innen.

Nutzen

Der Nutzen einer IRIS-Zertifizierung zeigt sich auf unterschiedliche Weise und ist für alle Stakeholder*innen vorhanden:

Bahnbetreiber*innen und auch Systemintegrator*innen:

Durch den klaren Fokus auf Projektmanagement, die Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette und auch der Themen Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Sicherheit, Obsoleszenzmanagement sowie der Lebenszykluskosten sollen einerseits die Kosten reduziert und andererseits auch Produktqualitätsprobleme minimiert werden. Das Vertrauen in die Tragfähigkeit der – in der Regel langen – Vertragsverhältnisse steigt.

Komponentenlieferant*innen:

Dadurch, dass die Zertifizierung auf einem Reifegrad basiert und Organisationen ein differenziertes Feedback zu drei zentralen Themenfeldern (Gesamtreifegrad; Kund*innenorientierung; Performance der kritischen Prozesse) erhalten, liefert eine IRIS-Zertifizierung ein veritables Werkzeug, um das Managementsystem und damit das gesamte Unternehmen systematisch zu entwickeln.

Darüber hinaus haben namhafte Systemintegrator*innen zugesagt, auf Kund*innen-Lieferant*innen-Systemaudits bei IRIS-zertifizierten Unternehmen zu verzichten. Es finden zwar weiterhin Erstmusterprüfungen und -abnahmen statt, aber hierbei wird auf das Produkt und dessen Herstellungsprozess fokussiert, was ebenfalls einen Weiterentwicklungsimpuls für das Unternehmen setzen kann.

Bei erfolgreicher IRIS-Zertifizierung können die Unternehmen auch ein ISO 9001 Zertifikat beantragen. Abgesehen von Zertifikatsgebühren ist dafür keinerlei zusätzlicher Audit-Aufwand erforderlich.

Audits

Ein IRIS rev. 4 Zertifizierungsaudit basiert auf drei Säulen:

•ISO 22163:2023

•IRIS Certification® Performance Assessment (Regelungen für die Assessment-Methode und den Zertifizierungsprozess

•IRIS Certification® Technologie (Portal; Database; Audittool)

Dadurch und durch die hohen Qualifikationsanforderungen an IRIS-Auditor*innen wird für größtmögliche Transparenz, aber auch für einen entsprechend hohen Kund*innennutzen, gesorgt.

Im Rahmen des Audits werden – wie auch bei der ISO 9001 – Fragen gestellt, die mit „erfüllt“ bzw. „nicht erfüllt“ beantwortet werden können. Ergänzt werden diese durch Fragen, die mittels 5-stufiger Reifegradausprägungen (insufficient bis optimized) beantwortet werden können. Dadurch erhalten Unternehmen auch eine Reifegrad-Rückmeldung in % des Erfüllungsgrades.

Alle zugelassenen IRIS-Auditor*innen unterliegen einem strengen Auswahlverfahren und sind Bahnexpert*innen mit Erfahrung in Business Systemen sowie mit bahnspezifischem Wissen. Regelmäßige Wissens-Checks und Weiterbildungen der Auditor*innen sind verpflichtend.

Akkreditierung

Nach erfolgreichem Durchlaufen des Akkreditierungsprozesses ist die Quality Austria seit Dezember 2014 von der UNIFE (Vereinigung der europäischen Bahnindustrie) für IRIS (International Railway Industry Standard) als einzige österreichische Zertifizierungsorganisation akkreditiert.

Andere relevante Normen

ISO 9001, ISO 14001, ISO 45001, SCC, ISO 31000, ISO 50001

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