20. Aug 2018

Das EFQM Forum dieses Jahr in Wien

Seit 1989 findet jährlich die größte Veranstaltung Europas zum Thema Business Excellence statt: das EFQM Forum. Die Resonanz und konstant hohe Teilnehmerzahl der letzten drei Foren – stattgefunden in Brüssel (2015), Mailand (2016) und Madrid (2017) – versprechen auch für dieses Jahr wieder ein Event der Sonderklasse mit Teilnehmern aus der ganzen Welt und Branchen. Ein Grund mehr, sich vorab Einblicke in die Organisation und Programm aus erster Hand zu holen.

Mag. Martin Ögg, Chefredakteur des Fachmagazins "Q1 – Magazin für Qualitätsmanagement und Integrierte Managementsysteme" traf sich zum Interview mit Frau Mag. (FH) Michaela Drascher, MA, der Organisatorin des EFQM Forums. Das Interview ist in der August-September 2018 I 04 Ausgabe im SCIAM Medienhaus erschienen.

Martin Ögg (MÖ): Frau Drascher, Sie sind seit einigen Jahren im Operationsmanagement Unternehmensqualität tätig und organisieren das EFQM Forum in Wien. Dieses Event wird von Quality Austria und der gemeinnützigen Organisation EFQM gehostet und ist für Organisationen mit hohem Bewusstsein für Unternehmensqualität von großem Interesse. Was ist das Besondere an dieser Veranstaltung?

Michaela Drascher (MD): Das EFQM Forum ist ein jährliches Event, das abwechselnd in bedeutenden Städten zu Gast ist. Wir sind sehr stolz, dass das EFQM Forum heuer wieder in Wien stattfindet. Zuletzt war das 2013 der Fall. Mir wird das Forum vor fünf Jahren immer in guter Erinnerung bleiben, denn schließlich wurde damals mit dem Hotel Alpenresort Schwarz aus Tirol ein österreichisches Unternehmen als Gewinner des renommierten EFQM Global Excellence Award ausgezeichnet.

MÖ: Welche Highlights stehen diesmal am Programm?

MD: Die Teilnehmer können sich auf ein wirklich sehr spannendes und innovatives Programm freuen. Bei der Auswahl der Speaker haben wir darauf geachtet, dass das Publikum etliche frische Ideen und Impulse bekommen wird. So wird zum Beispiel die Universitätsprofessorin Martina Mara über Roboterpsychologie sprechen. Sie wird skizzieren, wie wir zukünftig mit Robotern interagieren werden.

Ich hatte erst kürzlich ein längeres Gespräch mit ihr und muss sagen, dass mich dieses Roboter-Thema und ihr Zugang dazu sehr fasziniert haben. Zudem wird der Dirigent und General & Artistic Director, Konzerthaus Dortmund Raphael von Hoensbroech in einem interaktiven Vortrag vermitteln, was Manager von Dirigenten lernen können. Über die beiden Beiträge von Frau Mara und Herr von Hoensbroech wird man bestimmt noch lange sprechen.

 

MÖ: Welche Location haben Sie für dieses besondere Ereignis ausgesucht?

MD: Selbstverständlich werden nicht nur die Programmpunkte etwas Besonderes sein, sondern auch die Locations, denn wir haben uns sehr viele Gedanken zur Programmgestaltung gemacht. Wir werden sicher nicht zwei Tage lang im Hörsaal mit Frontalvorträgen verbringen. Am ersten Tag sind wir in der Hofburg zu Gast, am zweiten werden wir uns in kleine Gruppen aufteilen. In diesen Kleingruppen können die Teilnehmer all jene Themen vertiefen, die sie am meisten interessieren. Wir bieten den Besuchern praxisorientierte Vertiefungen an. Ein Thema wird zum Beispiel die Digitalisierung sein, die wir in der Siemens City erörtern werden. Die Teilnehmer können dort in den direkten Dialog mit den Vorständen von Siemens und Infineon sowie mit Repräsentanten des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort treten. Eine weitere Vertiefung gibt es zur Personalentwicklung im Industriesektor. Sie wird bei Fundermax in Wiener Neudorf stattfinden, dem diesjährigen Gesamtsieger beim Staatspreis Unternehmensqualität.

MÖ: Auch beim EFQM Forum wird es eine Preisverleihung geben. Worauf können wir uns da einstellen?

MD: Besonders spannend wird natürlich die Verleihung des EFQM Global Excellence Award am Abend des 18. Oktober. Auch aus Österreich haben einige Unternehmen mitgemacht. Diese messen sich mit den besten Betrieben weltweit. Falls jemand aus Österreich gewinnen sollte, wäre das eine sehr große Ehre. Was ich auch noch erwähnen möchte: vor einigen Tagen wurde der Startschuss für die Überarbeitung des EFQM Excellence Modells gegeben. Wer möchte, kann sich beim EFQM Forum inhaltlich aktiv mit seinen Erfahrungen und Meinungen einbringen.

MÖ: Sie hatten eingangs erwähnt, dass das EFQM Forum jährlich in einer anderen europäischen Metropole stattfindet. Welche Bedeutung hat dieses Event für unser Land?

MD: Eine sehr große, zumal wir nicht vergessen dürfen, dass das EFQM Forum auch eine offizielle Veranstaltung im Rahmen der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft ist. Das betont nochmals die sehr hohe internationale Bedeutung für Österreich, aber auch für die EU. Um dies zu unterstreichen wird Bundesministerin Margarete Schramböck das EFQM Forum sogar persönlich eröffnen. Es werden zudem Vertreter zahlreicher Nationen erwartet, um sich über moderne Management-Methoden sowie über Verbesserungsmöglichkeiten der Unternehmensqualität zu informieren und auszutauschen – und zwar unabhängig von Nationalität, Religion und kulturellem Background. Alle Teilnehmer haben das gleiche Ziel im Kopf und gehen respektvoll miteinander um – und dieses Ziel heißt Qualität auf allen Ebenen.

MÖ: Das Motto des Forums lautet „Symphony of Excellence“. Wie darf man das verstehen?

MD: Wir wollten bei diesem Motto natürlich einen Bezug zu Wien beziehungsweise zu Österreich herstellen. Und wofür ist Österreich international bekannt? Natürlich für die klassische Musik. Andererseits möchten wir mit dem Motto natürlich auch betonen, dass im Fokus aller teilnehmenden Unternehmen immer gute Führung und exzellente Zusammenarbeit stehen. Eine Symphonie kann man nicht alleine spielen. Dafür braucht es verschiedene Musiker, die gut aufeinander abgestimmt sind.

Es braucht einen Dirigenten, der die Leitungsfunktion übernimmt und es müssen alle Akteure das gleiche Ziel vor Augen haben. Ganz genau so, wie es auch in einem Unternehmen der Fall sein sollte. Nur exzellente Führungskräfte ermöglichen es den Solokünstlern ihr Talent bestmöglich zu entfalten, um gemeinsam mit Orchester und Chor eine perfekte Harmonie entstehen zu lassen.

 

MÖ: Es geht also auch sehr stark um das menschliche Miteinander?

MD: Ganz genau. Letztendlich geht es um die Menschen. Es geht darum, wie wir miteinander umgehen und welchen wichtigen Beitrag eine Führungskraft leisten kann. Denn nur mit motivierten und kompetenten Menschen kann ein Unternehmen erfolgreich sein und Bestleistungen erbringen. Unternehmen, die als Arbeitgeber zu einer starken Marke werden wollen – Stichwort Employer Branding – brauchen eine attraktive Unternehmenskultur, die notwendige Agilität, um sich rasch an Veränderungen anzupassen, ausgeprägtes Know-how zur Digitalisierung sowie die Förderung von Autonomie und selbständiger Arbeit. Dies hilft Ihnen, die besten Talente anzusprechen.

 

MÖ: Das EFQM Forum ist zwar eine kostenpflichtige Veranstaltung, aber es werden trotzdem rund 400 Teilnehmer erwartet. Für welche Unternehmen ist die Veranstaltung von besonders großem Interesse?

MD: Prinzipiell zahlt sich die Teilnahme für jedes Unternehmen aus. Egal ob KMU oder Großkonzern und unabhängig von der jeweiligen Branche. Man muss auch kein EFQM-Modell-Anwender, geschweige denn ein EFQM-Experte sein, denn Qualität ist einfach für alle Unternehmen wichtig. Und jedes Unternehmen hat mit Menschen zu tun. Aus den bisherigen Anmeldungen können wir ersehen, dass die Mehrheit der Teilnehmer derzeit aus dem europäischen Raum stammt. Aber es gibt auch große internationale Delegationen aus Asien, darunter China, Malaysia und die Arabischen Emirate.

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