Wie können Managementsysteme helfen?
Klimakonferenz: Letzte Chance für unser Klima
Ausgangssituation
„Wir sind die erste Generation, die den Klimawandel am eigenen Leib spürt, und wir sind die letzte, die etwas dagegen tun kann“, meinte vor Kurzem der amerikanische Präsident Barack Obama.
Seit über 35 Jahren gibt es Klimakonferenzen, wo nach Lösungen gegen den Klimawandel gesucht wird. Was hat es gebracht? So manches Abkommen, viele Versprechungen, wenig Konkretes.
Hier ein Überblick über die Stationen
Station 1: 1979 Genf - Klimaschutz ist erstmals ein Thema
Die erste Klimakonferenz der Geschichte wurde 1979 in Genf einberufen. Damals warnten erstmals Wissenschaftler davor, dass der Klimawandel eine ernste, weltweite Bedrohung für Mensch und Natur darstellen könnte.
Station 2: 1988 Toronto - erste Ziele
Erstmals treffen Wissenschaftler und Regierungsvertreter aus verschiedenen Ländern zusammen, um Möglichkeiten des Klimaschutzes zu diskutieren. Das vereinbarte (freiwillige) Ziel: die Reduktion des Kohlendioxydausstoßes um 20 Prozent bis 2005
Station 3: 1992 Rio - Erdgipfel in Rio de Janeiro
Im Zentrum des Erdgipfels steht der Klimawandel. Die Industrienationen gründen die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC).
Station 4: 1997 Kyoto - ein Meilenstein in der Geschichte des Klimaschutzes
Auf der nunmehr dritten UN-Klimakonferenz einigen sich die Industrieländer auf ein rechtlich verbindliches Klimaabkommen. Das Kyoto-Protokoll wird geboren.
Station 5: 2001 - der UN-Klimarat IPCC schlägt Alarm
Der Weltklimarat veröffentlicht seinen dritten Bericht, der keinen Zweifel mehr daran aufkommen lässt, dass unser CO2-Ausstoß maßgeblich zum Klimawandel beiträgt.
Station 6: 2005 - das Kyoto-Protokoll tritt in Kraft
Am 16. Februar 2005 tritt das Kyoto-Protokoll in Kraft. Insgesamt verpflichten sich 191 Staaten, ihre Treibhausgas-Emissionen um mindestens fünf Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken.
Station 7: 2007 - bis heute – viel Gerede, keine Ergebnisse
Der IPCC-Bericht 2007 zeigt: Wenn wir nicht sofort handeln, werden sich viele Regionen der Erde verändern, Küstenregionen im Meer verschwinden, 20 bis 30 Prozent aller Arten womöglich aussterben.
Station 8: 2015 Paris - kommt jetzt endlich ein Klimaschutzvertrag?
Mittlerweile haben sich Klimakonferenzen zu wahren Mega-Events entwickelt. Für Paris, UN-Klimakonferenz Nummer 21, werden bis zu 60.000 Teilnehmer erwartet!
Welcher Bezug kann nun zu Managementsystemanforderungsmodellen hergestellt werden?
Ziele von Umwelt-/ Energiemanagementsystemen(*)
(*)Einhaltung rechtlicher Verpflichtungen nicht berücksichtigt
ISO 14001 und EMAS Verordnung
- Verbesserung der Umweltleistungen (Umweltleistung = messbares Ergebnis aus dem Managen der Umweltaspekte)
- Reduktion der Umweltauswirkungen
ISO 50001
- Verbesserung der Energieeffizienz
- Reduktion der Treibhausgasemissionen und anderer Umweltauswirkungen
- Reduktion der Energiekosten
ISO 50001 - der Energieplanungsprozess
Das Kernstück der ISO 50001 – Energiemanagementsysteme – ist der Energieplanungsprozess. Wenn man so will: ein weltweiter Standard zur Energiebilanzierung für Tätigkeiten, Verfahren, Organisationen, über Organisationsstandorte hinweg, Regionen, usw. Wer seine Energiebilanz kennt, kann auch seine CO2-Bilanz berechnen.
Energiebilanz versus CO2-Bilanz
Die CO2-Emissionen von Organisationen resultieren aus dem Energieeinsatz, aus dem Betreiben von Anlagen und Durchführen von Tätigkeiten. Mit dem „Energieplanungsprozess“ (Ermittlung des Energieeinsatzes, Ermittlung der Verbraucher, Bewertung der Energetischen Ausgangsbasis) ist die Grundlage für die Berechnung der CO2-Emissionen geschaffen.
Wie schreibt schon Johannes Schmidl in seinem Buch „Energie und Utopie – Die Rettung der Welt ist auch keine Lösung“:
Änderungen im Bewusstsein schaffen
Es muss der Begriff der Effizienz („die Dinge richtig tun“) auf jenen der Effektivität („die richtigen Dinge tun“) erweitert werden, damit wir nicht darin stecken bleiben, die falschen Dinge richtig zu tun. Die ISO 50001 kann dabei unterstützen!
Die ISO 50001 ist mit seinem Ansatz bzw. Zielsetzungen eine „Klimaschutznorm“.
Wie können nun Managementsysteme helfen?
- Das Top-Management verpflichtet sich zur Einhaltung der angeführten Ziele.
- Zertifizierte Organisationen kennen ihre Umweltaspekte und somit Auswirkungen und berücksichtigen diese nicht nur im operativen Geschäft sondern bereits in der Planungsphase.
- Durch das Erstellen von Programmen gelingt es die Umweltleistungen ständig zu verbessern.
- ISO 50001 (Anforderungen an ein Energiemanagementsystem) zertifizierte Organisationen kennen ihre Energiebilanz und können somit ihren CO2-Fußabdruck berechnen.
- Das Top-Management vergewissert sich regelmäßig im Zuge der Managementbewertung, inwieweit das Managementsystem wirksam ist die Ziele und Verpflichtungen zu erreichen bzw. umzusetzen.
- Der Umweltleistungsgedanke ist somit nachhaltig in den Organisationen verankert (im Vergleich dazu stellen Energieaudits – gefordert als Alternative im Energieeffizienzgesetz – nur Einmal- bzw. Zweimaleffekte dar).