Pinker Oktober: Brustgesundheit im Fokus
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Österreich – und eine der bekanntesten, aber auch meist unterschätzten Gesundheitsgefahren.
Der Mensch steht bei all unseren Bemühungen und Aktivitäten im Fokus. Deshalb rücken wir heute im Rahmen des "Pinken Oktobers" das Thema Gesundheit besonders hervor, um das Bewusstsein dafür zu stärken, wie wichtig es ist, auf sich selbst und die eigene Gesundheit zu achten. Jedes Jahr erkranken hierzulande rund 5.500 Frauen dazu etwa 50 Männer an Brustkrebs. Etwa 1.500 Frauen sterben jährlich an den Folgen. Das bedeutet: Jede achte Frau in Österreich erhält im Laufe ihres Lebens diese Diagnose.
Die gute Nachricht: Wird Brustkrebs früh erkannt, liegen die Heilungschancen sehr hoch – die 5-Jahres-Überlebensrate beträgt dann über 90 %. Doch der Schlüssel dazu liegt in konsequenter Vorsorge und Früherkennung.
Häufigste Krebsneuerkrankungen: Brustkrebs bei Frauen, Prostatakrebs bei Männern
46.518 Neuerkrankungsfälle, 20.906 Sterbefälle, 418.740 Menschen leben derzeit in Österreich mit der Diagnose Krebs. Das Gesamtbild der Neuerkrankungen ist im Vergleich zu den Vorjahren unverändert. 2023 erhielten in Österreich 21 821 Frauen und 24 697 Männer eine Krebsdiagnose. Die häufigsten Diagnosen waren bösartige Tumore der Brust bei Frauen (6 902 Fälle) und bösartige Tumore der Prostata bei Männern (7 485 Fälle), gefolgt von bösartigen Tumoren der Lunge (5 232 Fälle, beide Geschlechter zusammen) und bösartigen Tumoren des Dickdarms bzw. Enddarms (4 690 Fälle, beide Geschlechter zusammen). Auf Brustkrebs entfielen 2023 rund 32 % der Neuerkrankungsfälle bei Frauen sowie 17 % aller Krebssterbefälle. Damit war Brustkrebs bei Frauen auch die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache. (https://www.krebshilfe.net/information/krebs-in-oesterreich/krebserkrankungen-in-oesterreich)
Früherkennung rettet Leben
Die wirksamste Methode zur Früherkennung ist derzeit die Mammografie, eine spezielle Röntgenuntersuchung der Brust. Sie ermöglicht, Tumoren bereits in sehr frühen Stadien zu entdecken – oft lange bevor sie tastbar sind oder Beschwerden verursachen.
In Österreich ist das Brustkrebs-Früherkennungsprogramm (BKFP) zentral organisiert:
- Zielgruppe: Frauen zwischen 45 und 74 Jahren erhalten automatisch alle zwei Jahre eine Einladung (e-card wird freigeschaltet).
- Freiwillige Teilnahme: Frauen zwischen 40 und 44 Jahren sowie ab 75 Jahren können sich aktiv anmelden.
- Kosten: Die Untersuchung ist für die Zielgruppen kostenlos.
Ergänzend empfehlen Expertinnen und Experten, die Brust regelmäßig selbst abzutasten und gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen.
Teilnahmequote bleibt zu niedrig
Trotz der hohen Heilungschancen bei früher Diagnose liegt die Teilnahmequote am Screening-Programm in Österreich bei nur 40–45 %. Das ist deutlich zu wenig, um die Brustkrebssterblichkeit nachhaltig zu senken.
Im internationalen Vergleich, etwa mit Deutschland oder den skandinavischen Ländern, zeigt sich: Höhere Teilnahmequoten führen nachweislich zu weniger Todesfällen durch Brustkrebs.
Genetische Risiken im Blick
Nicht alle Brustkrebsfälle entstehen zufällig. Etwa 10–15 % sind familiär bedingt, 5–7 % gehen auf Mutationen in den Genen BRCA1 oder BRCA2 zurück. Frauen mit dieser genetischen Vorbelastung haben ein deutlich erhöhtes Lebenszeitrisiko. Für sie sind verkürzte Screening-Intervalle, MRT-Untersuchungen oder vorbeugende Maßnahmen besonders wichtig.
Die Forschung arbeitet außerdem an neuen Möglichkeiten zur Risikosenkung. So werden etwa Medikamente wie Tamoxifen oder Denosumab bei Hochrisikopatientinnen getestet, um das Erkrankungsrisiko deutlich zu reduzieren.
Fazit: Jetzt an sich denken!
Brustkrebs ist kein Einzelschicksal – er betrifft uns als Gesellschaft. Jede Frau, jede Familie und jede Generation profitiert davon, wenn Früherkennung konsequent genutzt wird. Moderne Medizin kann Leben retten, doch sie braucht das Mitwirken der Betroffenen.
Mehr Bewusstsein, höhere Teilnahmequoten und gezielte Prävention sind entscheidend, um die Brustkrebssterblichkeit in Österreich zu senken. Denn: Früherkennung ist die beste Versicherung für ein gesundes Morgen.
Hier informieren: https://www.sozialversicherung.at/cdscontent/?contentid=10007.844056