Welttag der Lebensmittelsicherheit am 7. Juni
Sichere Lebensmittel: Wichtiger denn je
Lebensmittelsicherheit ist eine globale Verantwortung – und ein zentraler Baustein für das Vertrauen in die Lebensmittelbranche. Am 7. Juni 2025 rückt der von den Vereinten Nationen und der WHO initiierte Welttag der Lebensmittelsicherheit wieder ins Bewusstsein, wie entscheidend sichere Lebensmittel für die Gesundheit der Bevölkerung, die Stabilität von Lieferketten und das Vertrauen der Verbraucher*innen sind. Für uns ist dieser Tag auch ein starkes Signal: Lebensmittelsicherheit braucht System – und sie braucht zertifizierte Verantwortung.
Lebensmittelsicherheit wichtiger denn je
Gefahren für die Lebensmittelsicherheit sind leider auch heute, trotz strenger Gesetze und umfassenden Maßnahmen nach wie vor präsent. Laut der WHO erkranken jährlich ca. 600 Millionen Menschen an durch Lebensmittel übertragenen Krankheiten – das entspricht fast 1 von 10 Personen weltweit. 420.000 Menschen sterben jährlich an den Folgen, insbesondere Kinder unter fünf Jahren sind besonders gefährdet.
Wenn wir im Supermarktregal zu Lebensmitteln greifen, setzen wir Vertrauen voraus. Vertrauen, dass das Produkt nicht nur genussfähig, sondern vor allem für den menschlichen Verzehr unbedenklich ist. Doch was für viele selbstverständlich scheint, ist das Ergebnis hochkomplexer Prozesse, strenger Vorschriften und kontinuierlicher Kontrollen. Der Welttag der Lebensmittelsicherheit am 7. Juni ruft uns eindringlich in Erinnerung, dass Lebensmittelsicherheit uns alle angeht.
Risikokultur und Qualitätssicherung statt Rückruf und Skandal
In der Europäischen Union gelten hohe gesetzliche Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit. Zentrales Element ist die Verordnung (EG) Nr. 178/2002, die das sogenannte General Food Law darstellt. Sie verpflichtet Unternehmen dazu, nur sichere Lebensmittel in Verkehr zu bringen, Gefahrenanalysen durchzuführen und eine Rückverfolgbarkeit auf allen Stufen der Produktion sicherzustellen. Ergänzt wird sie durch spezifische Regelungen wie die Verordnung (EG) Nr. 852/2004 über Lebensmittelhygiene oder (EG) Nr. 1169/2011 zur Kennzeichnung von Lebensmitteln.
Wer gegen diese Regeln verstößt, riskiert nicht nur empfindliche Strafen, sondern gefährdet auch das Vertrauen der Verbraucher – und damit seine Marktposition. Denn die wirtschaftlichen Folgen von Verstößen sind enorm. Neben den Kosten für eine Rückrufaktion sind langfristig die Kosten bedingt durch Imageschäden oft noch gravierender. Besonders drastisch zeigte das etwa der Fipronil-Eier-Skandal 2017 in Europa, bei dem Millionen Eier wegen illegaler Rückstände vernichtet wurden und der zu Importverboten, Strafverfahren und Millionenverlusten führte. Auch die EHEC-Krise 2011 mit über 50 Todesfällen in Deutschland ist vielen noch im Gedächtnis.
Dabei sind diese Fälle keine Zufälle, sondern oft die Folge mangelnder Risikokultur oder unzureichender Qualitätssicherung. Gerade in einer zunehmend globalisierten Welt, in der Rohstoffe, Verpackungen und Fertigprodukte oft über mehrere Ländergrenzen hinweg transportiert werden, ist eine verlässliche Lebensmittelsicherheitskultur unerlässlich. Die Lieferketten werden länger, die Risiken steigen – und damit auch die Notwendigkeit klar strukturierter Prozesse und international anerkannter Standards.
Mit Managementsystemen auf der sicheren Seite
Lebensmittelsicherheits-Managementsysteme wie IFS Food, BRCGS, ISO 22000 oder FSSC 22000 sind heute mehr als ein Wettbewerbsvorteil – sie sind ein sichtbares Zeichen für systematisches, prozessorientiertes und risikobasiertes Handeln. Sie stärken die Verbrauchersicherheit und Rückverfolgbarkeit, helfen, gesetzliche Anforderungen sicher umzusetzen, reduzieren das Risiko von Rückrufen und Haftungsfällen und sichern die Zulieferfähigkeit in globalen Handelsbeziehungen.
Der Welttag der Lebensmittelsicherheit ist kein Gedenktag für die Branche. Er ist ein Mahnmal für alle, die Verantwortung tragen – und ein Aufruf, Lebensmittelsicherheit nicht als Pflicht, sondern als Haltung zu verstehen. Eine Haltung, die im Ursprung beginnt und sich durch jede Produktionslinie, jedes Lager und jedes Regal zieht. Wer Sicherheit lebt, handelt nicht nur gesetzeskonform, sondern verantwortungsvoll – und stellt das Wohl der Menschen in den Mittelpunkt seines Tuns.
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