03. Aug 2020

Krisenbewältigung – Gewusst wie!

Was die Welt jetzt braucht: 4 Tipps zu Verantwortung, Nachhaltigkeit und Sicherheit

In herausfordernden Zeiten besinnt man sich auf das Wesentliche: Was können Unternehmen tun, um wirtschaftliche Krisen zu vermeiden? Wie können Unternehmen Krisen meistern? Wie gelingt uns die Umstellung auf einen nachhaltigen Lebens- und Wirtschaftsstil? Welche Rolle spielen Unternehmenswerte und Führung bei der Krisenbewältigung und welchen Beitrag kann das Integrierte Managementsystem leisten?

Viele Unternehmen mussten sich in den letzten Monaten schweren Herausforderungen stellen – von Umsatzeinbußen bis hin zu Zwangspausen. Gerade in diesen Krisensituationen sind wir oft dazu verleitet, kurzfristige Entscheidungen zu treffen und verlieren dabei das Wesentliche aus den Augen. In unvorhersehbaren Zeiten ist es wichtig „am Ball zu bleiben“ und als Unternehmen agil zu sein. Die Studie „Qualität 2030“ zeigt, dass neben Agilität auch der langfristig ausgelegte Unternehmenssinn, der Purpose, als strategische Stütze in guten wie in schlechten Zeiten Klarheit verschafft.

Das Kernthema aller Managementsystemnormen ist die Prävention sowie ein risikobasierter Ansatz. Mit den klassischen Bordmitteln der Managementsysteme (wie Plan-Do-Check-Act, Kontinuierlicher Verbesserungsprozess, Kontextanalyse usw.) kann eine Systematik zur Früherkennung von Problemstellungen aufgebaut werden.

Die Unternehmenskultur spiegelt Werte und Normen in der Kommunikation, Mitarbeiterführung und auch im Umgang mit neuartigen Situationen wider. Die Hintergründe einer Organisation (Woher kommen wir?), gegenwärtige Unternehmenswerte (Wer sind wir?) und auch die Zukunftsorientierung (Wo wollen wir hin?) sollen zusammenhängend betrachtet werden. Besonders in Krisenzeiten gewinnen Erfahrungen an Bedeutung: Je länger ein Unternehmen bereits am Markt besteht, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass dieses bereits die eine oder andere Krise überstanden hat und im Best Case daraus für die Zukunft gelernt hat.

1. Klare Spielregeln helfen.

Nicht nur der Chef, sondern auch die Mitarbeiter, die in Krisensituationen wissen, was zu tun ist, reagieren besser und kommen somit schneller zu gewünschten Ergebnissen. Führungskräfte haben hierbei eine Vorbildrolle. Es gilt Unsicherheit in Vertrauen und Zusammenhalt umzuwandeln, klare Ziele zu kommunizieren, transparente Prozesse abzuliefern und ehrlichen Optimismus zu vermitteln. Dem Thema Leadership ist auch ein eigenes Kapitel in den gängigen Normen, wie z.B. ISO 9001, ISO 14001 oder ISO 45001 gewidmet. Es geht für Führungskräfte nicht nur darum, Krisen erfolgreich zu überstehen, sondern auch systematisch und proaktiv auf Situationen einzugehen und die sich daraus ergebenden Chancen zu nutzen.

Managementsysteme mit klar definierten Abläufen, Zuständigkeiten und Rahmenbedingungen unterstützen bei der Zielerreichung ohne zusätzlichen Mehraufwand, um die Auswirkungen möglicher Krisen so gering wie möglich zu halten.

Ein geeignetes Modell ist beispielsweise die Methode „Plan-Do-Check-Act“. Wesentlich dabei ist, dass sowohl das Geschäftsmodell als auch die Abläufe geplant sind, korrekt ausgeführt und anschließend kontrolliert sowie ggf. nachgebessert oder überdacht werden. Der Schlüssel liegt in der richtungsweisenden Kommunikation – Kunden und Mitarbeitern gegenüber. Je konkreter die Prozesse, desto sicherer sind alle Beteiligten im Tun.

2. Wissen, wie!

Eine wichtige Rolle nimmt der langfristige Kompetenzauf­bau aller Mitarbeiter und eine klare Praxis- und Nutzenorientierung ein. Das Ziel dabei geht also weit über eine reine Informationsvermittlung hinaus. Wie ein Managementsystem funktioniert und welche Aspekte in die strategische Planung und Entscheidungsfindung integriert werden sollen, kann in spezifischen Trainings und Personenzertifizierungen erlernt werden.

3. Die richtigen Dinge richtig tun.

Die Prioritäten von Unternehmen haben sich in der Coronakrise verschoben, der Fokus eines effizienten und nachhaltigen Unternehmensmodells ist mehr und mehr in den Hintergrund gerückt, wie eine aktuelle Studie zeigt. Doch diese Entwicklungen sind problematisch: Der Ressourcenverbrauch hat sich in den letzten Jahren verdreifacht, die Anzahl der gefährdeten Agrarflächen steigt und wir steuern auf eine Klima- und Biodiversitätskrise zu.

Um auch weiterhin relevant am Markt, bei Kunden und Interessenten zu bleiben, müssen im Purpose eines Unternehmens klare Aussagen zu Themen wie Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft, Verantwortung und Fairness mitinbegriffen sein. Ein grundsätzliches Umdenken ist notwendig.

Unternehmen, die dabei auf ein Umwelt- und Energie-Managementsystem setzen oder auch hier die entsprechenden Ausbildungen einholen, sind in der Lage, kritische Einflussfaktoren und den derzeitigen Umweltzustand besser zu verstehen und deren Folgewirkungen auf Organisationen faktengestützt zu betrachten. Mit diesen Ursache-Wirkung Zusammenhängen entstehen neue, innovative und kreislauffähige Technologien und Geschäftsmodelle – einer besseren Umwelt zuliebe.

4. Kontinuität im Ernstfall sicherstellen.

Bei einem Worst-Case Szenario kann ein Business Continuity Management (BCM) Führungskräften sowie dahinterstehenden Teams helfen, dass es zu keiner Unterbrechung der Lieferfähigkeit kommt bzw. wenn die Lieferfähigkeit unterbrochen wird, diese rasch wieder zu erlangen. Zunächst sollen nach der Norm ISO 22301 per risikobasiertem Ansatz kritische Unternehmensprozesse bzw. Gefahrenpotentiale analysiert werden, um Unterbrechungen bereits vorab zu vermeiden oder falls diese doch auftreten, so schnell wie möglich Maßnahmen zur Überwindung setzen zu können. Risiken und Schäden werden so für Unternehmen und Organisationen minimiert.

Wichtig bei all dem ist: Zusammenhänge frühzeitig erkennen, integriert und vernetzt denken und, komme was wolle, kritische Faktoren zu Chancen umwandeln!

Kostenfreies Webinar am 15. September 2020 (16:00 Uhr) oder 27. Oktober 2020 (10:00 Uhr)

>> Nachhaltigkeitsmanagement – Schlüsselkompetenz der Zukunft

Autorin

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