Zweck dieser internationalen Norm ist es, Organisationen in die Lage zu versetzen, Systeme und Prozesse aufzubauen, welche zur Verbesserung der energiebezogenen Leistung, einschließlich Energieeffizienz, Energieeinsatz und Energieverbrauch, erforderlich sind. Der systematische Ansatz liegt im Energiemanagementsystem der Organisation. Ausgehend von der Energiepolitik sowie der Definition der strategischen und operativen Ziele, werden Aktionspläne eingeführt, umgesetzt und bewertet. Die durchschnittlichen Energieeinsparpotenziale werden von der Austrian Energy Agency auf 10 bis 20 Prozent geschätzt.
Der Standard basiert auf den gemeinsamen Elementen von ISO-Managementsystemnormen, um einen hohen Grad an Kompatibilität, insbesondere mit den Normen ISO 9001 und ISO 14001 sicherzustellen. Sie beruht auf dem als PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act) bekannten kontinuierlichen Verbesserungsprozess und integriert das Energiemanagement in das Tagesgeschäft der Organisation.
Die ISO 50001 wird vor dem Hintergrund der nationalen und internationalen Klimaschutz- und Energiestrategien noch mehr an Bedeutung gewinnen und unterstützt u. a. auch die UN-Ziele – auch Sustainable Development Goals genannt – 7 (bezahlbare und saubere Energie) und 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz).
Hinweis:
Förderprogramm des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT): Seit Juni 2018 unterstützt das Förderprogramm des BMNT kleine und mittlere Unternehmen (KMU) dabei, einen Einstieg in das Energiemanagement zu finden und Know-how zum Thema Energie aufzubauen. Im Förderprogramm werden externe Beratungsleistungen zur Erstellung eines Energiemanagementsystems, Zertifizierungskosten, Investitionskosten, sowie zusätzliche Schulungskosten gefördert. Die Abwicklung erfolgt durch das Austria Wirtschaftsservice (AWS). Weitere Informationen finden Sie hier.
Die ISO 50001:2018 zielt darauf ab, den Energieverbrauch zu reduzieren, die Energieeffizienz zu steigern und die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Damit werden auch unmittelbar die Energiekosten gesenkt und dies steigert den Gewinn.
Grundsätzlich kann Energiemanagement von Unternehmen und Organisationen unabhängig von Größe oder Branche eingeführt werden. Vor allem für energieintensive Unternehmen bietet der Standard umfassende systematische Anforderungen und Anleitungen zur erfolgreichen Umsetzung. Für Klein- und Mittelbetriebe bietet der Standard einen Einstieg in das Umweltmanagement mit dem Fokus auf den Teilbereich Energie. Für Unternehmen mit einem bestehenden Umweltmanagement kann der Standard dazu beitragen, den umweltrelevanten Faktor Energie noch stärker zu fokussieren.
Die ISO 50001:2018 zielt darauf ab, den Energieverbrauch zu reduzieren, die Energieeffizienz zu steigern und die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Damit werden auch unmittelbar die Energiekosten gesenkt und dies steigert den Gewinn.
Der Begriff Energie umfasst u. a. Elektrizität, Brennstoffe, Dampf, Wärme, Druckluft und erneuerbare Energien. Der Begriff Energieeinsatz wird sehr umfassend verstanden und inkludiert zum Beispiel Beleuchtung, Lüftung, Heizung, Kühlung, Prozesswärme, Transport, Prozesse sowie Produktionslinien.
Die ISO 50001:2018 folgt nun auch der High Level Structure, kurz HLS:
1. |
Anwendungsbereich |
6. |
Planung |
2. |
Normative Verweisungen |
7. |
Unterstützung |
3. |
Begriffe und Definitionen |
8. |
Betrieb |
4. |
Kontext der Organisation |
9. |
Bewertung der Leistung |
5. |
Führung |
10. |
Verbesserung |
Wesentliche Anforderungen sind
- Energieplanungsprozess inkl. der Festlegung von Energiekennzahlen und der energetischen Ausgangsbasen (diese Konzepte wurden mit der Revision noch weiter präzisiert)
- Ermittlung von relevanten Einflussfaktoren inkl. Normalisierung
- Aktionspläne
- Kompetenz der Personen, die Einfluss auf den Einsatz und Verbrauch wesentlicher Energiequellen haben
- Verbesserung des Energiemanagementsystems und der energiebezogenen Leistung
- Energieeffizienzkriterien in der Beschaffung und Auslegung von Anlagen
- Integration in die Geschäftsprozesse
Übergangsregeln
Die ISO 50001:2018 wurde am 21.8.2018 veröffentlicht und wird in einer dreijährigen Übergangsfrist die ISO 50001:2011 ablösen. Die IAF hat festgelegt, dass ab 21. Februar 2020 Audits nach ISO 50001:2018 durchzuführen sind. Die Gültigkeit der Zertifikate ISO 50001:2011 endet am 20.08.2021.
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