Menschen begeistern – Querdenken mit Excellence
Ein wichtiger Aspekt der Excellence, auch Unternehmensqualität genannt, ist der Umgang mit externen und internen Interessengruppen. Exzellente Organisationen erfüllen oder übertreffen die Erwartungen ihrer Stakeholder. Eine dieser Interessengruppen sind die Mitarbeiter in jedem Unternehmen – ob Profit- oder Non-Profit, KMU oder Großunternehmen, Handwerk, Industrie oder Dienstleistung.
Begeisterung durch Excellence
Exzellente Unternehmen haben eines gemeinsam: Sie wertschätzen ihre Mitarbeiter und schaffen eine Kultur der aktiven Mitwirkung, die es erlaubt, sowohl die Unternehmensziele als auch die individuellen Ziele jedes Einzelnen zu erreichen.
Um das zu schaffen, muss man am Anfang beginnen und sich folgende Fragen stellen: Über welche Fähigkeiten, Kompetenzen und Leistungsniveaus sollen die derzeit im Unternehmen beschäftigten und künftige Arbeitnehmer verfügen? Wie können diese dazu beitragen, die Mission, Vision und die strategischen Ziele des Unternehmens zu erreichen? Dazu sind Personalpläne zu entwickeln, die eine systematische Vorgehensweise und die Strategie des Unternehmens unterstützen.
Das gesamte Team muss die Werte des Unternehmens mittragen. Daher ist es bereits in der Recruiting-Phase wichtig, die zum Unternehmen passenden Personen auszuwählen. Eine bestimmte Fertigkeit, über die ein Mitarbeiter bei der Einstellung vielleicht noch nicht verfügt, kann meist nachgelernt werden – die Werthaltung dagegen nicht. Es ist daher entscheidend, wie sich das Unternehmen auf dem Markt präsentiert, wie es wahrgenommen wird, welche Werte es nach außen und innen transportiert und ob es ein beliebter (vielleicht sogar ausgezeichneter) Arbeitgeber ist.
All diese Punkte werden auch im EFQM-Modell angesprochen, mit dem sehr viele exzellente Unternehmen arbeiten. Es bietet eine optimale Orientierung für Unternehmen, die sukzessive und strukturiert ihre Excellence steigern und so langfristig ihre Beschäftigten begeistern möchten.
Motivierte Mitarbeiter = größeres Engagement
Es ist die Aufgabe des Managements, ein angenehmes Betriebsklima zu schaffen. Menschen, die ihre Arbeit gerne machen, machen sie automatisch besser. Hat das Personal einen großen Handlungsspielraum, in dem es agieren kann, ist es in der Regel bereit und in der Lage, mehr zu leisten. Exzellente Unternehmen motivieren ihre Mitarbeiter, über die Pflicht hinauszugehen. Dürfen sie eigene Entscheidungen treffen, tragen sie auch jene Entscheidungen des Unternehmens mit, die sie vielleicht nicht vollständig unterstützen, da sie sich wertgeschätzt und verstanden fühlen.
Eine große Rolle spielen zudem die interne Kommunikation und das Verhältnis zwischen Führungskraft und Mitarbeiter sowie zwischen den einzelnen Mitarbeitern, die im Unternehmen tätig sind. Diese bedingen eine wertschätzende Unternehmenskultur, zu der zum Beispiel ein „Büro der offenen Türen“ beiträgt. Dadurch wird kommuniziert, dass die Führungskräfte für ihre Anliegen da sind und man jederzeit ein offenes Ohr für sie hat. Egal, wie groß oder wie klein das Anliegen sein mag.
Auch vermeintliche Kleinigkeiten zahlen sich aus. Ein Beispiel dafür nennt Heinz Behacker, Vorstandsvorsitzender der VBV – Vorsorgekasse AG und Gewinner des Staatspreis Unternehmensqualität 2017: „Wir organisieren jedes Jahr eine Mitarbeiterbefragung. Aus den vielen Vorschlägen, die eingebracht werden, suchen wir uns Jahr für Jahr zwei bis drei heraus, die wir im Rahmen der Vorstandsklausur thematisieren.
Die Maßnahmen, für deren Umsetzung wir uns entscheiden, kommunizieren wir anschließend intern. Am Jahresende können die Kollegen überprüfen, ob den Worten auch entsprechende Taten gefolgt sind. Dieser Prozess läuft somit transparent und nachvollziehbar ab und unterstützt das positive Unternehmensklima.“
Sicht von außen
Für eine kontinuierliche Weiterentwicklung eines Unternehmens stellt sich früher oder später die Frage, eine externe, neutrale Sicht von außen einzuholen. Entscheidet man sich für ein Assessment - wie im Rennen um den Staatspreis Unternehmensqualität -, ist es wichtig, die Mitarbeiter frühzeitig in alle Schritte des Prozesses zu involvieren. Dazu zählen zum Beispiel die Beantwortung des Fragebogens, Interviews im Site Visit, Aufarbeitung des Feedbacks und Feiern nach dem erfolgreichen Assessment. Das trägt nicht nur dazu bei, das beste Ergebnis zu erzielen, sondern auch dazu, die Mitarbeiter optimal einzubinden.
Viele exzellente Unternehmen nutzen den für das Assessment ausgefüllten Fragebogen, der den ersten Schritt für eine Bewerbung zum Staatspreis Unternehmensqualität darstellt, als „Handbuch“ für ihr Unternehmen. Neues Personal lernt das Unternehmen anhand der Selbstbeschreibung schnell und unkompliziert kennen, da darin alle für das Unternehmen wichtigen Themen abgedeckt sind. Zusätzlich werden sie oft gefragt, welche (Verbesserungs-)Maßnahmen ihnen nach Durchsicht des ausgefüllten Fragebogens bzw. der Unternehmensbeschreibung spontan einfallen. Dies ermöglicht, einen weiteren Blick von außen zu erhalten. Sie sind noch nicht betriebsblind und haben einen unvoreingenommenen Blick auf das Unternehmen.
Mitarbeiter sind der Spiegel des Unternehmens nach außen und sind daher wertzuschätzen, zu motivieren, zu würdigen und zu honorieren.
Mit all diesen vermeintlich kleinen Bausteinen lassen sich die Menschen im Unternehmen begeistern.