19. Okt 2018

Visionäre Führungsstrategien beim EFQM Forum 2018

„Heutige Managementmodelle werden in Zukunft obsolet“

Strategien, wie Führungskräfte die Talente ihrer Mitarbeiter im Betrieb bestmöglich einsetzen können, standen am Donnerstag, den 18. Oktober beim EFQM Forum 2018 in der Wiener Hofburg im Mittelpunkt. Das exklusive Event fand im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft Österreichs statt. Als Gastgeber fungierten Österreichs führendes System- und Produktzertifizierungsunternehmen Quality Austria und die European Foundation for Quality Management (EFQM). Ein unkonventioneller Dirigent, eine Roboter-Psychologin und eine Management-Beraterin beindruckten die Gäste.

Das seit 1989 jährlich stattfindende größte Event zum Thema Business Excellence wurde von der EFQM gemeinsam mit Österreichs führendem System- und Produktzertifizierungsunternehmen Quality Austria diesmal in Wien veranstaltet. Das EFQM Forum 2018 stand unter dem Motto „Symphony of Excellence“, wobei das Wort „Excellence“ im EFQM-Modell für überragende Praktiken in der Führung einer Organisation steht. Die Begrüßung übernahmen EFQM-Präsident Andreas Wendt und Léon Toissant, CEO der EFQM.

Bild (oben): Raphael von Hoensbroech, General & Artistic Director des Konzerthauses in Dortmund, Dirigent und das Wiener Kammer Orchester ©AnnaRauchenberger 

„Für Führungskräfte gehört das Dirigieren von Mitarbeitern nur sprichwörtlich zum Job, für einen Dirigenten ist es gelebter Alltag“, wie Franz-Peter Walder, Member of the Board der Quality Austria, in seiner Begrüßungsrede in der Wiener Hofburg ausführte. Gekonnt in Szene gesetzt wurde diese Analogie vom General & Artistic Director des Konzerthauses in Dortmund, Raphael von Hoensbroech.

Bild: Franz-Peter Walder, Member of the Board, Quality Austria ©AnnaRauchenberger

Eine Lektion mit dem Taktstock

Hoensbroechs Auftritt war genau das Gegenteil von einem Frontalvortrag – so wurden, gewürzt mit einer Portion Humor, nicht nur sein Orchester sondern auch die Zuhörer in ein Experiment eingebunden. Besondere Authentizität erlangte der Vortrag dadurch, dass die Teilnehmer völlig unvorbereitet auf die jeweilige Situation reagieren mussten und so hautnah miterleben konnten, was einen guten Führungsstil von einem schlechten unterscheidet. „Die Analogie der Musik hilft, auf unterhaltsame und zugleich sehr emotionale Weise zu vermitteln, was eine gute Führung in einem Team für positive Kräfte freisetzen kann“, beschrieb Hoensbroech die tiefere Bedeutung seiner Demonstration.

 

Es braucht „Aufständische, Clevere und Spinner“

Ein Plädoyer, angesichts des technologischen Fortschritts nicht die Menschlichkeit in der Personalführung zu verlieren, kam von der Führungskräfte-Beraterin Nicole Brandes. Früher sei die Entwicklung langsamer und linear verlaufen, heute explodiere mit der Technologie alles gleichzeitig. „In den nächsten 20 Jahren werden wir uns stärker verändern als in den letzten 300. Dadurch werden auch heutige Managementmodelle in Zukunft obsolet“, prophezeite Brandes. „In einem Zeitalter, in dem alles digitalisiert und automatisiert wird, wird das, was Roboter nicht können – der gesunde Menschenverstand – immer wertvoller.

Brandes appellierte auch an die Manager, autoritäre Führungsstile zu entsorgen und auf Vielfallt zu setzen: „Führen heißt heute, wenn Menschen folgen, weil sie wollen und nicht, weil sie sollen. Sie müssen heute gar nichts mehr.“ Zudem bräuchten bemerkenswerte Zeiten auch bemerkenswerte Menschen: „Es braucht Mutige, die sich radikal auf den Wandel einlassen, Spinner, die kühn das Unmögliche denken, Aufständische, die alte Strukturen aufmischen und Clevere, die eine Kultur des ewigen Entdeckens und Lernens zum Standard machen“, wie die Expertin in ihrer Rede ausführte.

Bild: Nicole Brandes, Internationaler Management-Coach ©AnnaRauchenberger

Roboter sollten nicht wie Menschen aussehen

In eine ähnliche Kerbe schlug Martina Mara, Professorin für Roboter-Psychologie an der Johannes Kepler Universität Linz. In ihrem Vortrag ging Mara darauf ein, wie der Weg zum Roboter-Zeitalter möglichst menschlich gestaltet werden kann. Von menschlich aussehenden Robotern hält Mara allerdings wenig: „Das Design von Robotern ist zwar grundsätzlich wichtig, um Ängste zu entkräften. Dennoch sollten sie sofort als Maschinen identifizierbar sein“. Roboter seien nicht dazu da, uns Menschen zu ersetzen, sondern zu entlasten, damit uns mehr Zeit für Empathie und Menschlichkeit bleibt.

Bild: Martina Mara, Professorin für Roboter-Psychologie, Johannes Kepler Universität Linz ©AnnaRauchenberger

Weltspitze im Bereich Business Excellence

Bevor die Teilnehmer um 17 Uhr von der Hofburg in die Sofiensäle weiterzogen, wo ab 19 Uhr bei einem Gala Dinner die diesjährigen Gewinner des EFQM Global Excellence Awards geehrt und die Spezialpreise vergeben wurden, waren noch die drei Award-Gewinner des Vorjahres am Wort: Vertreter des Robert Bosch Werks im bayrischen Ort Blaichach, der Glasgow Housing Association und der Dubai Electricity and Water Authority berichteten über ihr jeweiliges Erfolgsmodell und wie man es im Bereich Business Excellence an die Weltspitze schafft. Den thematischen Bogen der Veranstaltung schloss Sarah Bernuit, Vice President and European Leader Digital Strategy & iX bei IBM, in ihrem Vortrag über die fünf Erfolgsfaktoren der „digitalen Orchestrierung“.

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