Startschuss für die Digitalisierung in der Medizin.
Die Zukunft beginnt jetzt!
Der erste interaktive Netzwerkgipfel zum Thema „Digitalisierung im Gesundheitsbereich“, das Austrian Health Forum, fand von 13. bis 15. Juni 2019 am Krallerhof in Leogang statt. Rund 140 internationale Experten tauschten aktuelle Erkenntnisse und Forschungsergebnisse aus.
Bild: Experten beim Austrian Health Forum in Leogang.
© wildbild
Von 13. bis 15. Juni 2019 trafen sich Experten und visionäre Persönlichkeiten aus der ganzen Welt am Krallerhof in Leogang beim ersten Austrian Health Forum, das vom Senat der Wirtschaft organisiert wurde. Das Forum stand ganz im Zeichen der Chancen für das Gesundheitswesen, das sich durch die Digitalisierung stark verändert. Die Teilnahme visionärer Persönlichkeiten aus der ganzen Welt, wie Jos de Blok, Gründer von Buurtzorg, der erfolgreichsten Pflegeorganisation Europas, Philosoph und Autor Dr. David Bosshart, CEO des Gottlieb Duttweiler Instituts für Wirtschaft und Gesellschaft, Univ.-Prof. Dr. Herbert Resch, Rektor der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Ärztekammer-Präsident ao. Univ.-Prof. Dr. Thomas Szekeres, Dr. Lukas Zinnagl, CEO von Diagnosia, brachte für die rund 140 interessierten TeilnehmerInnen neue Erkenntnisse im Bereich Digitalisierung der Medizin.
Neben den zahlreichen internationalen Gesundheits- und Digitalisierungsexperten sorgte auch das Veranstaltungsformat selbst bereits im Vorfeld für Aufsehen.
„Wir haben für das erste ‚Austrian Health Forum‘ ein innovatives Format gewählt. Keine Frontalvorträge, sondern eine neue, digital unterstützte Diskussionsform, die Workshops ermöglicht. Dadurch kann auch eine große Anzahl an Menschen gemeinsame Lösungsszenarien für ein modernes Gesundheitswesen erarbeiten“,
sagt Mag. Christoph Hörhan.
Hörhan ist neben KR Thomas Zembacher und dem Vorstandsvorsitzenden des Senats der Wirtschaft, Hans Harrer, einer der Initiatoren des Austrian Health Forums.
Themen wie Artificial Intelligence, Internet of Things, Cloud Computing, Data Analytics im Gesundheitsbereich und Managed Care bis hin zu Health Promotion Solutions standen im Mittelpunkt der dreitägigen Veranstaltung. Dazu konnten internationale ExpertInnen gewonnen werden, die in Key-Notes Einblicke in ihre Forschungsergebnisse und den aktuellen Stand der Wissenschaft gaben.
„Die Digitalisierung in der Medizin verändert nicht nur Diagnose und Therapie, sondert fordert auch neue Eigenschaften von MitarbeiterInnen für die Zusammenarbeit in interdisziplinären Teams: Eine Kombination aus hoher kognitiver Agilität, Selbstreflexionsvermögen, sozialer Intelligenz und persönlicher Resilienz wird zukünftig den Erfolg ausmachen“,
so KR Thomas Zembacher.
"Die Zukunft der Medizin ist außerhalb der Spitäler"
Für den Rektor der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg, Univ.-Prof. Dr. Herbert Resch, gilt es bereits in der Ausbildung der Jung-MedizinerInnen anzusetzen:
„Wir müssen wieder Mathematik, Informatik und Statistik in das Medizinstudium einführen. Wir müssen als Mediziner IT verstehen, um auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet zu sein.“
Die Errungenschaften der Digitalisierung haben für ihn das Potenzial, die Patientenversorgung merklich zu verbessern.
Einen spürbaren Vorteil für PatientInnen aus der Praxis beschrieb Univ.-Prof. Dr. Christoph Zielinski, Gründer des European Cancer Center. Durch die Interaktion mit den PatientInnen mittels App werden belastende Anfahrtswege zur Therapie verkürzt und die kontinuierliche Betreuung gewährleistet. Damit ergeben sich für die PatientInnen zahlreiche Vorteile.
Die Digitalisierung werde Prozesse im Bereich Gesundheit schneller und kostengünstiger machen. Dr. David Bosshart, CEO des Gottlieb Duttweiler Institut für Wirtschaft und Gesellschaft, betonte im Rahmen seines Vortrages:
"Die Zukunft der Medizin ist außerhalb der Spitäler, der Sprechstunden und der Arztpraxen. Medizin wird 'on demand' und den KonsumentInnen passieren. Die meisten Gesundheitsprobleme sind fehlgeleitete Kommunikationsprozesse. Hier werden uns Maschinen helfen, wieder viel mehr Zeit zu haben für die PatientInnen."
Medizin der Zukunft sei vor allem Sozialmedizin und ohne soziale Akzeptanz wird es auch in der Medizin keinen Durchbruch der Digitalisierung geben. Durch ihre Statements und die anschließenden regen Diskussionen konnten die zahlreichen TeilnehmerInnen neue Ansätze gewinnen und daraus für ihre tägliche Arbeit Erkenntnisse mitnehmen.
Netzwerkgipfel der besonderen Art
Die einzigartige Mischung des Veranstaltungsformats aus Marktforschung, interaktiven Votings nach den jeweiligen Vorträgen sowie Vielseitigkeit der TeilnehmerInnen aus den verschiedensten Disziplinen machte das erste Austrian Health Forum zu einem Netzwerkgipfel der besonderen Art.
„Nun ist es wichtig dranzubleiben und zu versuchen, die vielen guten Ideen in die Bahn der Realisierung zu bringen“,
betont Busek.
Dr. Erhard Busek ist der Präsident des Senats der Wirtschaft. Auch der Vorstandsvorsitzende Hans Harrer zieht nach dem erfolgreichen Forum seine Schlüsse:
„Die Medizin der Zukunft muss sich aller Mechanismen bedienen, die eine ausbalancierte und nicht in Klassen aufgeteilte soziale Wertegesellschaft ermöglicht. Die digitalen Innovationen dienen dabei als Werkzeug für ein lebenswertes Miteinander zwischen Mensch und Digitalisierung.“
Bild v.l.n.r.: Dr. Alexander Biach (Hauptverband der österr. Sozialversicherungsträger), Hans Harrer (Senat der Wirtschaft); © wildbild
Impressionen Austrian Health Forum
1. Bild v.l.n.r.: Dr. Jama Nateqi (Symptoma GmbH), Stefan Speiser (Latido Health Tech Gmbh), Dr. Lukas Zinnagl (Diagnosia Internetservice GmbH), Univ.-Prof. Dr. Katja Hutter (Paris Lodron Universität Salzburg), Dr. Alexander Biach (Hauptverband der österr. Sozialversicherungsträger), Dr. Andreas Nemeth (UNIQA Ventures GmbH), Janis Jung (MOOCI GmbH), Lukas Seper (XUND Solutions GmbH);2. Bild: Bart de Witte (HIPPO AI Foundation)
3. Bild: Thomas Schulz (Der SPIEGEL)
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