18. Jul 2014

Energieeffizienzgesetz beschlossen

Ausgangssituation

Nun ist es doch da, das Energieeffizienzgesetz des Bundes, die scheinbare Quadratur des Kreises ist gelungen. Am 9. Juni 2014 stimmten die Abgeordneten der SPÖ, der ÖVP und der Grünen der Vorlage von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner zu. Damit wurde die erforderliche Zweidrittelmehrheit erzielt. Der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt, wahrscheinlich im August, steht somit nach einer fast zweieinhalbjährigen turbulenten Entstehungsgeschichte kein Hindernis mehr im Weg.

Das Gesetz ist erst „funktionsfähig“, wenn die Monitoringstelle eingerichtet ist. Dies will das BMWFW rasch in Angriff nehmen. Weiters muss das BMWFW die konkreten Anforderungen an die Qualifikationsprofile von Energieberatern und Energiedienstleistern per Verordnung festlegen.

Zuletzt wurden noch einige textlichen Änderungen eingebracht (geänderter Text).

Erkenntnisse

  • § 9. (Verfassungsbestimmung) (1) Unternehmen in Österreich haben für die Jahre 2015 bis 2020, abhängig von ihrer Größe Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz gemäß Abs. 2 zu setzen, zu dokumentieren und der Monitoringstelle zu melden.
  • Energie- und Umweltmanagementsysteme (Alternative zum Energieaudit) müssen zertifiziert sein.
  • Beim ergänzenden Energieaudit (bei bestehenden Energie- bzw. Umweltmanagementsystemen) wurde nochmals versucht zu konkretisieren (kann ein regelmäßiges internes Energieaudit sein) – die Formulierung führt weiterhin zu Irritationen.
  • Nur Energielieferanten sind von Einsparungsmaßnahmen oder alternativen Ausgleichszahlungen betroffen (um Verwaltungsstrafen zu vermeiden) – mit Kostenerhöhungen für den Verbraucher wird gerechnet.
  • Produktionsbetriebe, die Überschussenergie an andere Betriebe weitergeben und damit Energie sparen, werden von den Lieferantenverpflichtungen befreit werden.

Folgerungen und Erwartungen

  • Neben dem Klimawandel als Auslöser wird der optimale Energieeinsatz mittelfristig wegen der Kosten und der Betriebssicherheit eine noch viel größere Bedeutung bekommen.
  • Energiepreise werden zukünftig als Produktionsfaktor noch mehr ins Zentrum rücken. Damit kommt auch die Zeit für Energiemanagement für in produzierenden mittelständischen Unternehmen.
  • Fachleute sprechen bereits von einer sich anbahnenden „Energieeffizienzrevolution“.
  • Ein besonderer Produktivitätsschatz liegt in der Optimierung bestehender Anlagen (die Optimierung amortisiert sich in wenigen Jahren).
  • Aber Achtung: Wie immer zahlt es sich aus, auch in der Energieoptimierung auf eine umfassende Betrachtung zu bestehen. Einseitige Teilanalysen kratzen meist nur an der Oberfläche und bringen wenig Effizienz.
  • Eine Zertifizierung des Energiemanagementsystems ist heute vor allem als möglicher Wettbewerbsvorteil und aus Imagegründen interessant.
  • Unabhängig davon erhöhen Energieoptimierung und –management das Energiebewusstsein in der ganzen Organisation.
  • Vorreiter profitieren davon bereits jetzt, die anderen werden folgen – spätestens dann, wenn die Energiepreise wieder ansteigen.

Ansprechperson

Netzwerkpartner*in

Herr Ing. Wolfgang Hackenauer, MSc

Netzwerkpartner, Produktexperte Umwelt und Energie

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