29. Jun 2022

Maßnahmen für ein sicheres Arbeiten trotz hoher Temperaturen

Hitze am Arbeitsplatz – welche Schritte Sie setzen können

Mit den heißen Temperaturen im Sommer steigen auch die Gefahren bzw. das Unfallrisiko am Arbeitsplatz.

Für Arbeitnehmer*innen gibt es aber auch an besonders heißen Tagen zumeist kein „Hitzefrei“ – umso wichtiger also für Arbeitgeber*innen, entsprechende technische, organisatorische und wenn notwendig personenbezogene Maßnahmen zu treffen, um dennoch einen kühlen Kopf zu bewahren. Egal, ob bei körperlich anstrengenden Arbeiten, beispielsweise auf Baustellen, bei speziellen Bekleidungsvorschriften oder bei Büroarbeit: Es konnte wissenschaftlich belegt werden, dass die Leistungsfähigkeit und Konzentration an heißen Tagen deutlich abnimmt.

Dadurch leidet die Arbeitsqualität, Fehler häufen sich und das Unfallrisiko steigt. Starker Flüssigkeitsverlust durch vermehrtes Schwitzen kann zu Störungen im Elektrolythaushalt, Unregelmäßigkeiten der Herz- und Atemfrequenz oder gar zum Hitzekollaps führen – in welchem Fall das Leisten erster Hilfe natürlich Priorität hat.

Maßnahmen von Seiten der Arbeitgeber*innen für die Büroarbeit

In der Arbeitsstättenverordnung ist festgelegt, dass Arbeitgeber*innen verpflichtet sind, präventive Maßnahmen gegen Hitze am Arbeitsplatz zu treffen, um mögliche gesundheitliche Folgen zu verhindern.

Einen Auszug möglicher Maßnahmen finden Sie hier:

  • So sollten in den Büroräumen Temperaturen zwischen 19° und 25° herrschen, umsetzbar etwa mit Hilfe einer Klimaanlage. Die Installation einer Klimaanlage ist gesetzlich nicht vorgeschrieben, es müssen allerdings andere Maßnahmen getroffen werden, sollte kein Klimagerät vorhanden sein.
  • Genauso könnten z. B. kühle Nächte genutzt werden, um zu lüften. Jalousien oder Rollos schatten vor direkter Sonneneinstrahlung ab. Ventilatoren und Erfrischungsgetränke können ebenfalls unterstützend zur Verfügung gestellt werden.
  • Zusätzlich sollte auf besondere Personengruppen, wie Schwangere, ältere und gesundheitlich gefährdete Personen, vermehrt Bedacht genommen werden.
  • Eine Aufklärung aller Mitarbeiter*innen über Erste Hilfe- und Sofortmaßnahmen bei Hitzekollaps, Hitzschlag und Sonnenstich ist zu empfehlen.
  • Organisatorische Maßnahmen könnten etwa die Verlegung des Arbeitsbeginns (Nutzung der meist kühleren Morgenstunden) oder auch eine mögliche Lockerung von Kleidervorschriften sein (z. B. kein Krawattenzwang).

Maßnahmen zum Schutz vor UV-Strahlung beim Arbeiten im Freien

Bekommt unsere Haut zu viel Sonne ab, steigt das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Trotz der Gefahren benötigen wir die Sonne, da diese für die Bildung von Vitamin D und damit für einen gesunden Knochenaufbau wichtig ist. Wie so oft im Leben – Es kommt auf die Dosis an!

Wie gefährlich der Aufenthalt in der Sonne ist, beschreibt der sogenannte UV-Index (UVI). Je höher der UVI, desto größer ist auch die Gefährdung, die von der Sonne ausgeht. Die Werte des UV-Index werden zur leichteren Beurteilung der gesundheitlichen Risiken, – Sonnenbrand ist eines dieser Risiken –in fünf Gefahrenbereiche eingeteilt.

  • Bei einem UVI der Stufe 3 (mittel), ist durch die Haut kein ausreichender Schutz gewährleistet und Schutzmaßnahmen sind notwendig.
  • Organisatorische Maßnahmen:
    • Meiden Sie direkte Sonnenbestrahlung, vor allem in den Mittagsstunden – dies ist immer noch der beste Schutz
    • Stellen Sie Sonnenschirme oder Sonnensegel auf
    • Planen Sie Arbeiten im Freien entsprechend des Sonnenverlaufs
    • Verteilen Sie Arbeiten, bei denen Sie einer direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, auf mehrere Personen
    • Halten Sie sich bevorzugt in Schattenbereichen auf
  • Individuelle Maßnahmen:
    • Kleidungsstücke und Kopfbedeckungen schützen besser als Sonnenschutzmittel
    • Sonnenschutzbrille mit UV-Schutz
    • Sonnenschutzmittel – sowohl gegen UVA-Strahlung als auch gegen UVB-Strahlung
    • Individueller Hautschutz durch Sonnencreme (Je nachdem, welchem Hauttyp Sie zuzuordnen sind, variiert der Eigenschutz der Haut. Die Eigenschutzzeit ist die Zeit, der die Haut maximal der Sonne (bei ca. UVI 8) ohne Schutz ausgesetzt werden kann, ohne dass Schädigungen zu erwarten sind.)

Maßnahmen für jede*n einzelne*n

Auch Einzelpersonen sind angehalten, individuelle Maßnahmen zu setzen, denn Vorsicht ist immer besser als Nachsicht. Daher gilt an heißen Tagen besonders:

  • Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten – am besten viel Wasser, kalter Tee oder verdünnte Fruchtsäfte trinken,
  • Lockere Kleidung – achten Sie auf angenehme, leichte Stoffe,
  • Hören Sie auf die Signale Ihres Körpers und
  • Legen Sie kurze Pausen ein (aber meiden Sie die Mittagssonne)!

Kommen Sie gut und vor allem gesund durch den Sommer und passen Sie auf sich auf!

Ihre Ansprechperson Sicherheit (Safety)

Team

Herr Eckehard Bauer, MSc

Prokurist Business Development für Sicherheitsmanagement, Business Continuity, Risiko, Security, Compliance und Transport

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