Kreislaufwirtschaft: Hokuspokus oder wahre Synergien?
Die Kreislaufwirtschaft ist in aller Munde, und das Konzept des „Circular Globe“ gewinnt an Bedeutung – ein globales Modell für eine nachhaltige und ressourcenschonende Wirtschaftsweise. Doch was genau steckt hinter dem Begriff, und warum ist die Kreislaufwirtschaft heute so relevant? Auch im zweiten Teil unserer Blogreihe Circular Economy Uncovered möchten wir gleich tief ins Thema eintauchen und uns der Frage widmen, ob Kreislaufwirtschaft Hokuspokus ist oder wahre Synergien möglich sind. Wir werden uns dazu der PESTEL-Analysemethode (Political – Economic – Social – Technological – Ecological – Legal) bedienen und nach dem ersten Blogartikel Politik und Legislative (PESTEL) nun im zweiten Teil Technologie und Umwelt/Ökologie (PESTEL) beleuchten.
Kreisläufe schließen: Mit Cradle to Cradle, digitalen Produktpässen und der neuen ISO 59014 zu mehr Nachhaltigkeit
Um biologische und technische oder stoffliche Kreisläufe zu schließen, sind Technologien und Ansätze wie Repair, Reuse, Refurbish und Recycle entscheidend. Diese sogenannten „R-Strategien“ helfen, Materialien wieder in den Kreislauf einzubringen. Digitale Produktpässe spielen hier eine zentrale Rolle, indem sie den nötigen Informationsfluss für die Rückverfolgbarkeit und verantwortungsvolle Handhabung von Ressourcen sicherstellen. Gleichzeitig sind Konzepte für die Reverse Logistik erforderlich, um Materialströme zu organisieren und Kreisläufe zu verengen, zu verlangsamen und schließlich zu schließen – eine Grundlage für neue Geschäftsmodelle und Innovationspotenzial.
Ein weiterer Schlüssel zur biologischen und technisch-stofflichen Kreislaufschließung ist die Eliminierung oder Substituierung kritischer Stoffe im Produktdesign. Das sogenannte „Material Health“-Prinzip des Cradle to Cradle-Ansatzes hat das Ziel, toxische oder umweltschädliche Substanzen wie krebserregende, mutagene oder endokrin wirkende Stoffe zu vermeiden. Diese Prinzipien sind inzwischen auch in der nachhaltigen Chemikalienstrategie und der Kreislaufwirtschaft verankert. Die Vorteile sind vielfältig: Weniger Humantoxizität in Produktion und Nutzung, ein sichereres Arbeitsumfeld sowie ein reduzierter Schadstoffeintrag in die Umwelt – was den Schutz der Biodiversität und von Ökosystemen stärkt.
Ein nachhaltiges Kreislaufmanagement reduziert zudem den Abbau neuer Ressourcen und die Emissionen aus dem Transport über lange Wege. Der Einsatz von Sekundärmaterialien ist hierbei ein zentraler Ansatz; die im August 2024 veröffentlichte ISO 59014 bietet wertvolle Anleitungen für deren Einsatz und trägt so zur Ressourcenschonung und Emissionsreduktion bei.
Fazit
Der mögliche positive Hebel, den ökologischen Fußabdruck über eine kreislauforientierte Wirtschaft zu reduzieren, ist enorm. Es greifen gleich mehrere Zahnräder in synergetischer Wirkung ineinander.
Mut zur Veränderung und Innovation
Die Circular Globe Lehrgangsreihe – ins Leben gerufen von Quality Austria und SQS – hilft Personen und Unternehmen dabei, die Fähigkeiten zu entwickeln, um nachhaltige und zirkuläre Entscheidungen zu treffen. Teilnehmende der Lehrgangsreihe sind somit in der Lage, die Ausgangssituation von Organisationen zu bewerten: wo stehen diese und welche Handlungen bzw. Prozesse sind bereits etabliert? Wo gibt es noch Potenzial? Weiters wissen die geprüften „Circular Globe Transformation Coaches“ über die notwendigen Schritte, um die Zirkularität von Unternehmen voranzutreiben, Bescheid bzw. kennen diverse Good Practice-Beispiele und können diese mit dem Status quo des eigenen Unternehmens vergleichen und so Verbesserungspotenziale identifizieren und auch zu realisieren.
Hier lesen Sie das Feedback unserer qualityaustria Trainer*innen zur ersten Lehrgangsreihe.
Sie wollen ebenfalls die Potenziale der Kreislaufwirtschaft für Ihr Unternehmen nützen? Melden Sie sich gleich hier zu einem oder mehreren Modulen an:
>> Start der Lehrgangsreihe „Circular Globe Transformation Coach – Certification Course”
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