12. Mai 2016

Qualitätsgestaltung – Ökoeffektivität versus Ökoeffizienz

Ausgangssituation

Abfall war gestern, ab sofort gibt es nur noch Nährstoffe. Alle Produkte verbleiben in einem steten Kreislauf, eingesetzt werden nur noch gesunde, unbedenkliche Materialien. Was wie eine Version aus einer fernen Zukunft klingt, ist vielerorts bereits Realität, und das Konzept hat einen Namen: Cradle to Cradle (von der Wiege bis zur Wiege). Umweltgerechte Produktgestaltung wird immer mehr zum Qualitätsthema. Wichtig dabei ist wieder einmal die Unterscheidung zwischen Effektivität und Effizienz.

Wie schreibt schon Johanes Schmidl in seinem Buch Energie und Utopie: "Es muss der Begriff der Effizienz ('die Dinge richtig tun') auf jenen der Effektivität ('die richtigen Dinge tun') erweitert werden, damit wir nicht darin stecken bleiben, die falschen Dinge richtig zu tun".

 

Erkenntnisse

  • Ökoeffektivität ist ein Konzept für eine Kreislaufwirtschaft.
  • Als Begriff der Umwelt- und Wirtschaftswissenschaften ist Ökoeffektivität der Ökoeffizienz entgegengestellt.
  • Ökoeffektivität gilt für einen bestimmten nachhaltigen Herstellungsprozess.
  • Den Begriff der Ökoeffektivität prägten der deutsche Chemiker Michael Braungart und der US-amerikanische Architekt William McDonough in ihrem Buch Cradle to Cradle. Darin stellen sie den Begriff in Kontrast zu der betriebswirtschaftlichen Kennzahl Ökoeffizienz, bzw. zur Ökobilanz, die den Stoffkreislauf und dessen Umweltwirkungen von der Wiege bis zur Bahre analysiert.
  • Ökoeffektiv sind nach Braungart und McDonough Produkte, die entweder als biologische Nährstoffe in biologische Kreisläufe zurückgeführt werden können oder als „technische Nährstoffe“ kontinuierlich in technischen Kreisläufen gehalten werden.
  • Die Ökoeffizienz hat sich seit Anfang der 1990er-Jahre in der Industrie zunehmend etabliert: Mit weniger Ressourceneinsatz sollen höhere Ergebnisse erreicht und durch die Verminderung von Schadstoffen die Umweltauswirkungen reduziert werden. Mit fortschreitender Zeit zeigte sich jedoch, dass Ökoeffizienz den Prozess der Umweltverschmutzung und Rohstoffverknappung verlangsamen, aber nicht stoppen kann.
  • Das Prinzip für einen ökoeffektiven Lösungsansatzlautet: Abfall ist Nahrung („waste equals food“). Bei vielen natürlichen Prozessen wird sowohl Energie als auch Material verschwendet. Pflanzen und Tiere produzieren große Mengen „Abfall“. Sie sind nicht ökoeffizient. Aber sie sind trotzdem ökoeffektiv, weil sie Teil eines nachhaltigen Systems sind, das jedes Stück Abfall wiederverwendet, zum Beispiel als Dünger.

NEU

Interdisziplinäres Stiftungsinstitut für Integrierte Qualitätsgestaltung

Qualität setzt sich durch – aber was ist Qualität und wie kann man sie gestalten? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Univ.-Prof. Erik G. Hansen vom Institut für Integrierte Qualitätsgestaltung (IQD) der Johannes Kepler Universität Linz. Am 25. April 2016 hielt er seine Antrittsvorlesung an der JKU.

Die Professur wurde von Quality Austria als Hauptfördergeber und dem Land OÖ gestiftet. Konkret widmet er sich mit seinem Team den Fragen des Innovationsmanagements wie auch der Auswirkung neuer Technologien auf Umwelt, Energie und Nachhaltigkeit. Mehr Informationen zum Institut: https://www.jku.at/en/institute-for-integrated-quality-design/

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Prokurist Leitung Business Development Umwelt und Energie, ESG

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