Vorreiter der Qualität – ÖVQ-Benchmark-Meeting in der Siemens City
Gestern trafen sich rund 50 Qualitätsexperten aus verschiedenen Unternehmen beim ÖVQ-Benchmark-Meeting (Österreichische Vereinigung für Qualitätsmanagement) in der Siemens City. Unter anderen informierten und tauschten sich dort Vertreter der Firma Plansee (Hersteller von Hochleistungswerkstoffen), der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), des deutschen Stahlproduzenten Max Eicher Gmbh und Sony DADC Austria AG über aktuelle Entwicklungen im Qualitätsmanagement aus.
Kurt Hofstädter (Leitung Digital Factory) eröffnete die Veranstaltung mit einem Vortrag zum Thema „Industrie 4.0 – eine Vision auf dem Weg zur Wirklichkeit“. Die Kernbotschaft: Die zukünftige Produktion fußt auf dezentralen, sich selbst organisierenden Abläufen. Mit RFID-Chips ausgestattete Produkte, Transportmittel oder Werkzeuge werden zu "Cyber Physischen Systemen" (CPS), die miteinander kommunizieren, sich gegenseitig steuern und dabei die Abläufe in einer Fabrik laufend optimieren. Daraus resultieren kürzere Innovationszyklen, flexiblere Massenfertigung und die optimale Ausschöpfung von Ressourcen.
Danach stellte Markus Stelzhammer (Qualitätsmanager, Lead Country AT) gemeinsam mit Christian Brunner (PM@Siemens Koordinator, Lead Country AT) die konkreten Vorgaben und die angewandte Praxis “Quality Excellence in Project Business” dar. Siemens hat eine lang zurückreichende Tradition im Qualitäts- und Projektmanagement. Bereits 1867 wurde ein Projekt unter der Leitung von Werner von Siemens zur Realisierung der Indo-Europäische Telegraphenlinie gestartet. Fast 150 Jahre später hat Siemens seine Erfahrungen und das praxisorientierte Wissen in der PM@Siemens Richtlinie dokumentiert und als konzernweite Vorgabe und Best Practice etabliert. Im Vortrag wurden einige der wichtigsten Aspekte in Bezug auf Qualitätsmanagement anhand konkreter Beispiele vorgestellt. Neben der Qualifikations- und den Entwicklungsmöglichkeiten des Projektmanagers, wurde u.a. die Rolle des Qualitätsmanagers im Projekt, operatives Risikomanagement, Quality Gates und Methoden rund um das Lernen in Projekten vorgestellt. Einige der vorgestellten Themen stießen bei den Teilnehmern aufgrund des hohen Reifegrades und Praxistauglichkeit auf sehr reges Interesse.
Im Anschluss an die Vorträge nutzten einige Teilnehmer die Möglichkeit innovative Energie-Lösungen von Gebäuden im Zuge einer Führung durch die Siemens City näher kennenzulernen. Ein weiterer Teilnehmerkreis diskutierte in einem moderierten Workshop über die eigenen Erfahrungen und Entwicklungsfelder im Bereich Qualitätsmanagement im Projektgeschäft. Potenziale wurden in der Schaffung einer gemeinsamen Qualitätskultur, die vor allem bei einer verteilten, internationalen Projektabwicklung eine Herausforderung darstellt, erkannt.
Viktor Seitschek (geschäftsführendes Vorstandsmitglied der ÖVQ) fasste zusammen: Die Veranstaltung war sehr interessant und informativ. Die Vorträge zu „Industry 4.0“ und „Exzellentes Qualitätsmanagement im Projektgeschäft“ haben beeindruckend gezeigt wohin sich die Industry in den nächsten Jahren entwickeln wird und welchen wertvollen Beitrag das weit entwickelte Qualitätsmanagement bereits heute in der Realisierung von Projekten bei Siemens darstellt.