22. Apr. 2014

Weltklimarat legt fünften Sachstandsbericht vor

Der dritte Teil des fünften IPCC-Sachstandsbericht wurde vom 7. bis 11. April 2014 in Berlin verabschiedet. Der Bericht zeigt ökonomische, technologische und politische Maßnahmen zur Minderung des Klimawandels auf. Der Weltklimarat IPCC veröffentlicht in den Jahren 2013 und 2014 den fünften Sachstandsbericht (AR5). Der AR5 besteht aus den Beiträgen der drei IPCC-Arbeitsgruppen und einem übergreifenden Synthesebericht. Der nun veröffentlichte dritte Teilbericht behandelt Maßnahmen zur Minderung des Klimawandels unter wissenschaftlichen, technischen, umweltbezogenen, wirtschaftlichen und sozialen Aspekten.

Erkenntnisse

 Allgemein

  • Trotz Klimaschutzanstrengungen sind die weltweiten Treibhausgas-Emissionen (THG) durch Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum mit zunehmender Geschwindigkeit angestiegen. Sie erreichten in dieser Dekade einen Höchststand.
  • Die Einhaltung der Zwei-Grad-Obergrenze ist möglich. Damit verbunden ist ein tiefgreifender Wandel von Gesellschaft und Wirtschaft. Die Verzögerung weiterer globaler Maßnahmen zum Klimaschutz erschwert zunehmend die Einhaltung der Zwei-Grad-Obergrenze, reduziert die Handlungsmöglichkeiten und steigert die künftigen Klimaschutzkosten erheblich. Je weniger die Emissionen bis 2030 reduziert wurden, desto schneller müssen die Emissionen zwischen 2030 und 2050 sinken.
  • Durch Verhaltensänderungen können technologische und strukturelle Klimaschutzmaßnahmen ergänzt werden.

Treibhausgas- und CO2-Emissionen

  • Die größten Quellen der weltweiten Treibhausgas-Emissionen (THG) sind der Energiesektor (global 35% im Jahr 2010), vor allem in den einkommensstarken Ländern, sowie die Bereiche Land- und Forstwirtschaft und andere Landnutzungen (24%), vor allem in einkommensschwachen Ländern. Weitere wichtige Beiträge kommen aus den Sektoren Industrie, Transport und Gebäude (jeweils 21%, 14% und 6% im Jahr 2010).
  • Den größten Anteil an den weltweiten THG-Emissionen hat weiterhin Kohlendioxid (76%), gefolgt von Methan (16%), Lachgas (ca. 6%) und fluorierten Kohlenwasserstoffen (2%).
  • 2010 erreichten die weltweiten jährlichen THG-Emissionen einen Höchststand von 49 Mrd. Tonnen CO2eq1, der jährliche Ausstoß ist seit 2000 um rund 10 Mrd. Tonnen CO2eq gestiegen. Im Vergleich mit vorherigen Dekaden sind die globalen THG-Emissionen zwischen 2000 und 2010 noch einmal deutlich angestiegen.
  • Der Emissionszuwachs ist vor allem auf die globale Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung zurückzuführen. Die erreichten Emissionsminderungen, vor allem durch Verbesserungen bei der Energieintensität, wurden durch diesen Zuwachs übertroffen. Die CO2-Intensität der Energieerzeugung hat besonders aufgrund der verstärkten Kohleverstromung in der vergangenen Dekade erstmalig wieder zugenommen.
  • 2010 waren lediglich 10 Länder für 70% der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Der Großteil des Emissionszuwachses in den vergangen 10 Jahren hat aufgrund von Verschiebungen der globalen Wirtschaftszentren in die Entwicklungs- und Schwellenländern stattgefunden. Die CO2- Emissionen dieser Länder entstehen bei der Herstellung von Produkten, die zum Teil in Industrieländern konsumiert werden.
  • Die Pro-Kopf-Emissionen bleiben weltweit sehr unterschiedlich. In einkommensstarken Ländern sind sie im Durchschnitt fast zehnmal so groß wie in einkommensschwachen Ländern (durchschnittlich 13 Tonnen bzw. 1,4 Tonnen CO2eq pro Kopf und Jahr).

 

Folgerungen und Erwartungen

  • Die Diskussionen zwischen „Klimawandelkritiker“ und „Klimawandelforscher“ wird nun wieder angeheizt
  • Faktum ist, dass über das Emissionsverhalten von Organisationen nur dann seriös Auskunft gegeben werden kann, wenn diese ihre Energiebilanz kennen (Stichwort: Energieplanungsprozess der ISO 50001)

Ansprechperson

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