Wie uns das Klima einheizt – Jahresvorschau 2014
Auch 2014 steht im Zeichen von Klimawandel und Energieverbrauch. Im Frühjahr 2014 wird der spektakuläre zweite Teil des Weltklimaberichtes präsentiert werden (der erste Teil kam im Herbst 2013 heraus).
Terminvorschau 2014:
- 25.-29.03.2014: Der IPCC präsentiert in Yokohama den zweiten Teil des Weltklimaberichtes (dieser Bericht ist der fünfte Sachstandsbericht)
- 07.-11.04.2014: Präsentation des dritten und letzten Teils des Klimaberichts in Berlin
- 01.12.2014: Start der zweiwöchigen Weltklimakonferenz in Lima (Peru)
Die Europäische Union hat sich im Rahmen des Kyoto-Protokolls verpflichtet, die Emissionen fluorierter Treibhausgase im Zeitraum 2008-2012 um 8% bezogen auf den Ausgangswert im Jahre 1990 zu reduzieren.
Das energie- und klimapolitische Paket der EU für die Zeit bis 2020 ist bereits umfassend. Aber Prognosen für 2050 zufolge reicht die jetzige Politik nicht aus zur Schaffung einer Wirtschaft und eines Energiesystems, die von Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit geprägt sind.
Am 22. Januar 2014 schlug die Kommission Energie- und Klimaziele vor, die bis 2030 erreicht werden sollen. Die Ziele sind ein deutliches Signal für den Markt und ein Anreiz für Investitionen von privater Hand in neue Fernleitungen, Stromnetze und CO2-arme Technologien.
Diese Ziele müssen erreicht werden, wenn die EU ihre Zusage einhalten will, die Treibhausgasemissionen bis 2050 um 80-95 % zu verringern.
Wie lauten nun die Ziele bis 2030?
- Verringerung der Treibhausgasemissionen um 40 % (gegenüber 1990)
- Ein Anteil von mindestens 27 % erneuerbarer Energie am Verbrauch
- Energieeffizienz spielt eine wichtige Rolle, aber zurzeit keine konkrete Zielvorgabe.
Erkenntnisse:
- Wird der Treibhausgasausstoß nicht stärker eingebremst als bisher, so das Fazit der Klimaforscher, liegt die Erderwärmung bis Ende des Jahrhunderts weit oberhalb der von der UNO angepeilten zwei Grad Celsius.
- Im schlechtesten Szenario wird es durchschnittlich um 3,7 Grad wärmer (0,8 Grad Erhöhung sind bereits eingetreten; also mehr als eine Verdoppelung)
- Mehr als 40 Prozent aller Spezies könnten bis Ende des Jahrhunderts bedroht bzw. ausgestorben sein.
- Damit einher geht ein erhöhtes Hungerrisiko in mittleren Breiten. Am stärksten betroffen ist der afrikanische Kontinent. Dort drohen schon vor Mitte des Jahrhunderts Ernteverluste von bis zu 50 Prozent.
- Seit dem Auslaufen des Kyoto-Protokolls Ende 2012 existiert kein völkerrechtlich bindendes Instrumentarium mehr, das den CO2-Ausstoß einschränkt. Ein solches sollte in Lima ausgehandelt und 2015 in Paris beschlossen werden.
- Unterdessen steigt der Treibhausgasausstoß weiter an. Das abgelaufene Jahr dürfte ein CO2-Plus von 2,1 Prozent gebracht haben.
Folgerungen und Erwartungen
- Voraussetzung wird sein, dass Europa sein Handelssystem für CO2-Verschmutzungsrechte wieder in den Griff bekommt. Aufgrund der Wirtschaftskrise und Planungsfehlern ist der Preis, den Unternehmen für den Treibhausgasausstoß zahlen müssen, in den Keller gefallen (statt 20 Euro derzeit 4,70 Euro).
- Damit zahlt sich Klimaschutz für die Betriebe kaum noch aus, treibhausgasintensive Kohlekraftwerke laufen in Europa auf Hochtouren (Achtung: aufgrund der Schiefergasvorkommen in USA liefert die billige Braunkohle nach Europa; auch das ist ein Grund für das Hochfahren der Kohlekraftwerke).
- Um diesen fatalen Trend entgegenzuwirken, greift Brüssel ein und entzieht dem Markt 900.000 Tonnen an Verschmutzungsrechten (zus. Information: weltweit werden pro Jahr ca. 33 Milliarden Tonnen an CO2 unnatürlich freigesetzt).