03. Nov. 2023

Die Bedeutung der Kreislauf­wirtschaft für kleine und mittlere Unternehmen

Kreislaufwirtschaft ist schon längst in aller Munde. Kein Wunder, stellt sie doch ein zukunftsfähiges und somit ein nicht mehr wegzudenkendes Konzept für Betriebe weltweit dar: Es bietet nachhaltige Lösungen, um den Ressourcenverbrauch und Umweltbelastungen zu minimieren – bei gleichzeitigen Chancen, neue Geschäftsmöglichkeiten auszuschöpfen bzw. zu entdecken.

Speziell, aber nicht nur, für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) eröffnet die Einführung zirkulärer Praktiken neue Chancen zur Steigerung der Effizienz sowie der Wettbewerbsfähigkeit. Wir haben fünf konkrete Tipps zum Einstieg in zirkuläre Praktiken kompakt für Sie zusammengefasst.

Cover Einladung Nachhaltigkeitsforum 2023

Sie möchten tiefer in das Thema eintauchen?

Im Zuge unseres 9. qualityaustria Nachhaltigkeitsforums am 23. November 2023 (Online-Event) diskutieren Expert*innen u. a. über den Innovationshebel Kreislaufwirtschaft, nachhaltiges Lieferkettenmanagement oder ESG.

Hier anmelden!

1) Analyse des aktuellen Ressourcenverbrauchs

Beginnen Sie mit einer gründlichen Durchleuchtung Ihres Betriebs, um zu verstehen, wie und wo Ressourcen verwendet werden. Identifizieren Sie jene Bereiche, in denen viele Materialien oder große Mengen an Energie aufgewendet werden. Mit der bewussten Auseinandersetzung mit dem eingesetzten Ressourcenverbrauch lassen sich (oft leichter als gedacht) Verschwendungen erkennen bzw. Verbesserungspotenziale aufdecken.

Übrigens: ein Blick von außen kann helfen, Stärken aber auch Potenziale aufzudecken. Das kürzlich ins Leben gerufene Circular Globe Assessment – Kompakt der Quality Austria in Zusammenarbeit mit der Schweizer SQS gibt Ihnen nach nur einem Tag Feedback zu Ihrem aktuellen zirkulären Reifegrad. Nach dem Besuch unabhängiger Begutachter*innen (Assessor*innen) erhalten Sie einen Bericht mit konkretem Feedback zum zirkulären Reifegrad Ihres Unternehmens, inkl. direkten Verbesserungspotenzialen. So erhalten Sie eine direkte Standortbestimmung und -analyse Ihrer betrieblichen Ausgangsbasis, um die Transformation in Richtung Zirkularität zu beginnen bzw. diese weiter zu steigern. Hier mehr erfahren!

2) Produktdesign mit Fokus auf Langlebigkeit und Wiederverwendbarkeit

Ein wesentlicher Schritt in Richtung Zirkularität ist es, Produkte bereits von Anfang an so zu gestalten, dass sie länger halten und/oder leicht wiederverwendet oder recycelt werden können. Die bestmögliche Reparierbarkeit sowie Chance, Produkte upzugraden, spielen hier eine wichtige Rolle. Rund 80% der Umweltauswirkungen von Produkten oder Dienstleistungen werden schon in der Designphase festgelegt. Es birgt demnach enormes Potenzial, sich dem Thema Zirkularität bereits in der Produktentwicklung zuzuwenden.

Die Schweizer Firma FREITAG verwendet etwa LKW-Planen oder B-Ware Airbag-Material, um daraus Taschen herzustellen. FREITAG nutzt außerdem das von Quality Austria und SQS entwickelte Circular Globe Modell als Kompass, um die weitere Verbesserung ihrer kreislaufwirtschaftlichen Leistungen zu planen, zu implementieren und zu analysieren.

3) Bildung und Kommunikation

Schulen Sie Mitarbeiter*innen und sensibilisieren Sie Kund*innen für kreislaufwirtschaftliche Praktiken. Kommunizieren Sie Ihre Bemühungen und Erfolge jeglicher Art in Richtung Nachhaltigkeit, um Ihr Image und Ihre Position am Wettbewerb zu stärken. Bleiben Sie jedoch stets bei der Wahrheit und kommunizieren Sie transparent – „Green Washing“ ist ein No-Go und klar zu vermeiden. Nachhaltige bzw. zirkuläre Bestrebungen haben sich längst vom „nice-to-have“ zum „must-have“ am Markt und unter Verbraucher*innen etabliert. Wer sich gerne mit dem Thema auseinandersetzen möchte, aber nicht weiß wie, dem sei beispielsweise unser eintägiger qualityaustria Einführungslehrgang zur Thematik ans Herz gelegt. Die Teilnehmenden erfahren, was hinter dem Konzept „Kreislaufwirtschaft“ steckt, welche Potenziale es birgt und wie Sie diese Ansätze für sich in der Praxis nutzen können.

4) Implementierung von Rücknahmesystemen und Förderung von Wiederverwendung

Bieten Sie Ihren Kund*innen die Möglichkeit, Produkte am Ende ihrer Lebensdauer zurückzugeben, um diese wiederzuverwenden, aufzubereiten, oder zu recyceln. Durch Reparatur bzw. Wiederverwendung von Produkten oder ihrer Bestandteile werden diese nach einer ersten Nutzungsphase im Kreislauf gehalten bzw. erneut in den Wertschöpfungskreislauf aufgenommen. Das trägt zur Ressourcenschonung durch Werterhaltung von Rohmaterialien, Komponenten und Produkten bei, reduziert die Menge an Abfall und minimiert die Belastung von Deponien und Müllverbrennungsanlagen.

5) Einsatz erneuerbarer Materialien, Umstieg auf erneuerbare Energien

Werden erneuerbare Materialien in Produkten eingesetzt, ist das nicht nur ein wichtiges Aushängeschild, sondern Betriebe machen sich auch unabhängiger von nicht-erneuerbaren Ressourcen, die oft knapp und zudem umweltschädlich sind. Erneuerbare Materialien sind meist nachhaltiger, da sie sich regenerieren.

Die Raimund Beck KG aus Oberösterreich gilt als Pionier für nachhaltige Produkte: der Befestigungsspezialist trägt mit den Produkten LIGNOLOC, dem ersten magazinierten Nagel aus Holz, sowie mit Nagelschrauben namens SCRAIL maßgeblich zu Material-, Energie- und Zeiteinsparungen und damit ökologischen und ökonomischen Vorteilen bei. Die Raimund Beck KG hat zudem als weltweit erstes Unternehmen das Circular Globe Label erhalten.

Sie möchten darüber hinaus mehr zum Thema erfahren? Dann haben wir einiges an spannenden Events, Trainings und Webinaren für Sie – zudem stehen Ihnen unsere qualityaustria Expert*innen jederzeit zur Verfügung!

>> Zum Circular Globe Modell

>> Zum Circular Globe Assessment – Kompakt

>> Zur Lehrgangsreihe Circular Globe Transformationscoach

>> Zu allen Trainings im Bereich Sustainability und ESG Management

>> Zur Circular Globe Website

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Frau DI Dr.-Ing. Birgit Gahleitner

Netzwerkpartnerin, Produktexpertin Kreislaufwirtschaft

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