Alles wichtige rund um die Norm
ISO 37001: wieso, weshalb, warum?
Die ISO 37001 ist eine international anerkannte Norm, die sich mit dem Thema Anti-Korruptions-Managementsysteme beschäftigt. Sie wurde entwickelt, um Unternehmen und Organisationen dabei zu unterstützen, effektive Maßnahmen zur Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung von Korruption umzusetzen.
Die Norm bezieht sich dabei sowohl auf den öffentlichen, privaten als auch den gemeinnützigen Sektor und behandelt jegliche Formen der Bestechung und Bestechlichkeit, unabhängig von finanziellen oder nicht-finanziellen Vorteilen.
Die qualityaustria Expertin Mag. Claudia Kerpe, MSc, Leitung HR, Produktmanagement Compliance und Korruptionsbekämpfung, berichtet in einem Kommentar über aktuelle Trends und Notwendigkeiten:
Der Ursprung aller Antikorruptionsbewegungen ist die OECD-Konvention (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung), die 1997 zur Unterzeichnung aufgelegt wurde und die jetzt einer Revision unterzogen wurde.
Status Quo – wo stehen wir heute?
Aktuell gibt es weltweit 2.896 Zertifikate für ISO 37001 an insgesamt 5.969 Standorten, wie aus dem ISO Survey 2021 hervorgeht. Besonders in Ländern wie Brasilien, Italien und Indonesien sowie in Branchen wie dem Baugewerbe, anderen Dienstleistungen und der öffentlichen Verwaltung wurde die Norm häufig zertifiziert.
Problemstellung – warum benötigt es eine thematische Auseinandersetzung?
Korruption hat weitreichende Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft. Es beeinträchtigt den fairen Wettbewerb, schwächt die Effizienz von Unternehmen und untergräbt das gesamtgesellschaftliche Vertrauen in Institutionen. Wirtschaftlich gesehen verschwendet und gefährdet Korruption den nationalen Wohlstand, da Ressourcen in Projekte fließen, die nur Einzelnen zugutekommen, anstatt dem Gemeinwohl. Zudem beeinträchtigt Korruption das soziale Gefüge, indem es das Vertrauen der Menschen in politische Systeme und Entscheidungsträger*innen erschüttert. Auch die Umwelt leidet unter korrupten Strukturen, da wichtige Umweltschutzmaßnahmen nicht umgesetzt werden können und natürliche Ressourcen verschwendet werden.
Pain Points – wie können Sie einen Unterschied machen?
Die Einführung und Umsetzung der ISO 37001 kann für Unternehmen Herausforderungen mit sich bringen. Eine klare Unterstützung, Commitment und Verpflichtung seitens der Geschäftsführung sind essenziell, um eine erfolgreiche Implementierung im Betrieb zu gewährleisten. Zudem ist die Schaffung einer Unternehmenskultur, die Korruption ablehnt, von großer Bedeutung. Es bedarf effektiver Kontrollmechanismen, um die Einhaltung der Norm zu gewährleisten. Ein*e Compliance- oder Antibestechungsbeauftragte*r ist entscheidend für den Erfolg des Anti-Korruptions-Managementsystems. Ebenso müssen klare Richtlinien verfasst und Schulungen für die Mitarbeitenden organisiert werden, um die Auswirkungen der neuen Regeln auf den Arbeitsalltag zu verdeutlichen. Ein Whistleblowing-Alarmsystem ermöglicht es, Verstöße gegen die Richtlinien aufzudecken und zu sanktionieren, wobei Vertraulichkeit und Anonymität gewährleistet sein müssen.
Zusammenfassend ist die Implementierung von ISO 37001 eine wichtige Maßnahme, um Korruption in Unternehmen und Organisationen zu bekämpfen. Es erfordert ein klares Bekenntnis der Führungsebene, eine entsprechende Unternehmenskultur, klare Richtlinien, Schulungen und effektive Kontrollmechanismen, um langfristig erfolgreich gegen Korruption vorzugehen und eine integre Geschäftsführung zu gewährleisten.
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Korruptionsprävention durch ISO 37001
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