Weltgesundheitstag
Unser Planet, unsere Gesundheit
Am 7. April findet der Weltgesundheitstag statt – ins Leben gerufen von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die an diesem Tag 1948 gegründet wurde.
2022 wird der Schwerpunkt auf das Motto „Our planet, our health“ gelegt und somit seitens WHO ein Versuch unternommen, die Aufmerksamkeit gleichermaßen auf Maßnahmen zur Gesunderhaltung der Menschen und des Planeten zu lenken. Die WHO führt nach eigenen Angaben rund 13 Millionen Todesfälle jährlich auf vermeidbare Umweltursachen zurück – Grund genug also, sich auch im Gesundheitswesen verstärkt mit Themen wie dem Klimawandel, Nachhaltigkeit und Umweltkrisen zu beschäftigen.
Wir haben Dr.med.univ. Günther Schreiber, Netzwerkpartner, Projektmanagement und Koordination Branche Gesundheitswesen, Quality Austria und DI Axel Dick, MSc, Prokurist Business Development Umwelt und Energie, CSR, Quality Austria nach ihren Einschätzungen gefragt.
Gesundheitsschutz = Klimaschutz
„Zwischen den Themen Umwelt und Gesundheit besteht eine Wechselwirkung. Auf der einen Seite beeinflussen Umweltfaktoren, wie Klimawandel oder Luftverschmutzung, das psychische und physische Wohlbefinden der Gesellschaft.
Andererseits hat unser Gesundheitssystem Auswirkungen auf die Umwelt, beispielsweise durch nicht benötigten Verbrauch von Medikamenten und Medizinprodukten und deren Entsorgung“, erläutert der qualityaustria Netzwerkpartner Schreiber. Die Lösung sieht der Experte u. a. in einer Stärkung der persönlichen Kompetenzen und des Verantwortungsbewusstseins in beiden Bereichen.
„In vielen Bereichen gibt es noch Luft nach oben. Damit Organisationen fit für die zukünftigen Entwicklungen sind, ist es wichtig, stets thematisch am Ball zu bleiben, sich weiterzubilden und auszutauschen.“ So der Ansatz der Kreislaufwirtschaft bei der Entwicklung von Medizinprodukten, der Entsorgung von Medikamenten und der Schulung von Mitarbeiter*innen zum Thema Umweltschutz. Hier sind die integrierten Managementsysteme ein wichtiger Ansatz.
Materialgesundheit als Treiber für Produktsicherheit
„Es gibt immer zwei Seiten der Medaille: Der Klimawandel hat einerseits direkte Auswirkungen auf die Gesundheit, etwa eine höhere Sterberate bei starker Hitzebelastung oder eine erhöhte psychische Belastung durch materielle Verluste – verursacht wiederum durch eine Zunahme an Unwetterkatastrophen wie Muren oder Überschwemmungen. Andererseit werden auch Infektionskrankheiten, Allergien oder Atemwegs-Entzündungen indirekt durch den Klimawandel ausgelöst“, so der qualityaustria Experte Dick. „Gleichzeitig ist die Materialgesundheit ein Hebel für die Sicherheit von Produkten“, betont der Branchenmanager weiter.
Initiativen wie z. B. die 2021 eingeführte SCIP-Datenbank zielen darauf ab, Produkte, die besorgniserregende Stoffe beinhalten, klar und für Konsument*innen transparent aufzulisten. Als Beispiel kreislauffähiger Produkte im Gesundheitswesen sei etwa die Entwicklung „materialgesunder Bekleidung für das Personal“ von Dieckhoff Textil Systeme genannt. „Auch im Gesundheitswesen wird es immer wichtiger, Verbrauchsgüter in biologischen Kreisläufen rückführen zu können. Nur so können wir über lange Frist die Klimaziele erreichen.“