29. Okt 2021

Wie Sie Ihr Qualitätsmanagement verbessern können

Qualität – ein Thema mit vielen Facetten

Qualitätsmanagement umfasst viele Prozesse, Abläufe und Strukturen, die auf unterschiedlichen Ebenen und mit diversen Facetten, stattfinden bzw. ineinandergreifen. 

So muss Qualitätsmanagement bzw. das Bewusstsein dafür zunächst von innen nach außen gelebt werden, um sich in weiterer Folge dem Puls der Zeit anzupassen. Gleichermaßen gehen Trends, wie Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft, strategische Methoden bzw. die Digitale Transformation Hand in Hand mit Themen der Informationssicherheit, des Datenschutzes und Compliance.

Ein Qualitätsmanagementsystem sollte nie stillstehen und muss kontinuierlich verbessert werden. Dies wird in der Norm selbst mit Methoden wie internen Audits bzw. Audits durch Dritte oder kritischen Analysen beschrieben, aber wie gelingt es darüber hinaus, die Qualität in all ihren Facetten stetig zu verbessern? Welche Aspekte gilt es zu berücksichtigen? Wir haben einige Punkte kompakt für Sie zusammengefasst!

Hier gelangen Sie zur aktuellen Normgegenüberstellung.

Stärken Sie das interne Qualitätsbewusstsein

Auch wenn es in Betrieben meistens eine Abteilung gibt, die sich mit Qualität im weitesten oder Qualitätssicherung im engen Sinn beschäftigt, muss der Qualitätsgedanke quer durch die Organisation (horizontal wie vertikal) gelebt werden. Webinar ISO 9001 für Dummies - jetzt anmelden

Qualität sollte die Kernkomponente eines jeden Prozesses, Projekts oder Teams sein – Investitionen in die Qualitätskultur machen sich bezahlt.

Ein ausgereiftes Qualitätsmanagement heißt, dass ein Qualitätsmanagementsystem (QMS) in der ganzen Organisation eingesetzt wird und sozusagen als „Single Point of Truth“ fungiert. Transparenz darüber muss sowohl intern als auch extern entlang der Lieferkette geschaffen werden, wobei ein integrierter Qualitätsansatz mit funktionsübergreifenden Prozessen wichtig ist.

Mit Technologie verbessern Sie Outputs

„Qualität 4.0“ ist in aller Munde – aber was heißt das? Qualität 4.0 bezeichnet den wirksamen Einsatz von Technologien zur Verbesserung der Qualität einer Organisation sowie ihrer Produkte und Dienstleistungen. Dies können branchenabhängig unterschiedliche Technologien sein, wie etwa Blockchain, Künstliche Intelligenz, Cloud Computing oder auch der fokussierte Einsatz einzelner Werkzeuge des maschinellen Lernens.

Wenngleich die Verbesserung der wertschöpfenden Prozesse im Vordergrund stehen wird, so darf auf die die Digitalisierung der Qualitätsmanagement-Prozesse nicht vergessen werden. In vielen Unternehmen findet dieser Aspekt aber wenig Beachtung. „Für Unternehmen ist es wichtig, die QM-Prozesse in ihre Digitalisierungsstrategie besser zu integrieren, nur so können Insellösungen vermieden werden“, so Mag. Dr. Anni Koubek, Prokuristin Innovation, Business Development Zertifizierung Qualität bei Quality Austria.

Ob es nun um die Analyse von Qualitätsdaten, Automatisierung von Arbeitsprozessen oder Dokumentenmanagement geht, QM Prozesse sind essentiell und sollen sich nahtlos in die übrigen digitalen Systeme eines Unternehmens integrieren: Die zentralen Lernkreisläufe, also in QM-Sprache die PDCA-Zyklen, sollten möglichst ohne Technologiebruch in der digitalen Prozesslandschaft gelebt werden können.

Informationssicherheit und Datenschutz priorisieren

Mit der Zunahme digitaler Tools und Technologien bzw. Vernetzung dieser untereinander, steigt jedoch auch die zu beherrschende Datenmenge. Spätestens seit der EU-DSGVO ist der Umgang mit sensiblen, personenbezogenen Daten strenger denn je gehandhabt. Gleichzeitig steigen die Risiken von Datenschutzverletzungen oder Hacking-Angriffen. Sinnvoll ist es also, ihr Qualitätsmanagement im Sinne ISO 27001 und ISO 27701 zu verbessern und um Aspekte der Informationssicherheit und des Datenschutzes zu erweitern.

Strategische Ansätze zur Umsetzung

 

Ein wesentliches Merkmal von ISO 9001 ist die kontinuierliche Verbesserung. Six Sigma oder Lean sind Beispiele für strategische Maßnahmen, um einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) wirksam zu implementieren.

Mehr zum Thema Six Sigma, Angebot anfordernSix Sigma ist ein datenbasierter, projektorientierter Ansatz, der auf die wirksame Verbesserung von Prozessen, Produkten oder Services abzielt und dabei auf ein Qualitäts-Mindset setzt, das über das „klassische“ Denken über Qualität – „alles innerhalb der Toleranz ist OK“ – hinausgeht, um die Optimierung von Prozess-Fähigkeiten ins Visier zu nehmen: „Qualität ist also das Abliefern auf einen Zielwert mit einem Minimum an Streuung.“

 

 

Ein methodisches Vorgehen, wie Six Sigma, passt somit gut zum Aufgabenportfolio des Qualitätsmanagements, zu dem es ebenso auch gehört, Daten zu verarbeiten, zu analysieren und so zu nutzen, so dass diese zur kontinuierlichen Verbesserung beitragen.

Compliance ernst nehmen und wirksam implementieren

Gleichermaßen können auch Korruptionsvorwürfe die Reputation bzw. wahrgenommene Qualität von Unternehmen und Dienstleistungen schwer beeinträchtigen. Wird ein Qualitätsmanagementsystem um die ISO 37001 ergänzt, haben Unternehmen damit ein international anerkanntes Instrument zur Vorbeugung und Bekämpfung von Korruption in der Hand. Zudem werden interne Strukturen weiter spürbar verbessert.

Umwelt minimal belasten und nachhaltige Schritte setzen

Ein Qualitätsmerkmal ist auch das Ziel, die Umweltleistung zu verbessern und möglichst geringe Auswirkungen auf die Umwelt bei all unseren Handlungen zu haben. Organisationen sehen das teils als Pflicht, teils Verantwortung, Umweltthemen näher in die Strategien und Ziele zu integrieren. Die Umweltmanagementnorm ISO 14001 hat sich seit ihrer Einführung vor etwa 25 Jahren zur globalen Erfolgsgeschichte entwickelt.

Zum Wohle zukünftiger Generationen, der Umwelt und der Wirtschaft etabliert sich auch mehr und mehr Kreislaufwirtschaft als Geschäftsmodell. Es hilft Organisationen, Werte zu generieren und zu erhalten, Ressourcen zu schonen und gleichzeitig den Unternehmenswert durch Innovation und nachhaltige Partnerschaften zu steigern.

Auf der sicheren Seite

Qualität geht immer auch einher mit dem Thema der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes bei der Arbeit – die physische und psychische Gesundheit aller Mitarbeiter*innen zu erhalten, heißt letztendlich auch die Betriebsfähigkeit zu erhalten. Die ISO 45001 ist eine Norm, die dabei hilft, das Thema ganzheitlich zu betrachten und Verbesserungspotenziale aufzudecken und beinhält viele Anforderungen die denn rechtlichen Bedingungen (wie etwa den Regulativen zum Arbeitnehmer*innenschutz) ähnlich sind.

Nutzen Sie Synergien

Immer mehr Unternehmen setzen somit auf Managementsysteme, um ihre Prozesse zu managen und die vielen Facetten an Qualitätsansprüchen zu erfüllen, das Umweltbewusstsein zu schärfen bzw. Arbeitssicherheitsrisiken vorab zu erkennen. Unter anderem die ISO Standards ISO 9001, ISO 14001 und ISO 45001 bieten eine klare Kernstruktur, welche auf die Zielerreichung und dem risikobasierten Ansatz im PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act) einer Organisation ausgerichtet ist.

Die Erkenntnis, dass Qualitätsmanagement auf jedes Unternehmen anwendbar ist, scheint nach wie vor ein unaufhaltsamer Trend zu sein. Ob Bauwesen, Gesundheitswesen oder Unternehmen im Bereich Informationstechnologie: die Reichweite ist enorm und die ISO 9001 ist sozusagen das Best Practice-Beispiel für effektives Qualitätsmanagement. Aufgrund der gängigen High Level Structure, auf der die Norm basiert, kann diese aber flexibel auch mit weiteren, branchenspezifischen Managementsystemen vernetzt werden.

Ihre Ansprechpersonen im Bereich Qualität, Umwelt und Sicherheit

Team

quadratisches Portraitbild von Axel Dick

Herr DI Axel Dick, MSc

Prokurist Leitung Business Development Umwelt und Energie, ESG

Team

Frau Mag. Dr. Anni Koubek

Prokuristin Branchenmanagement Medizinprodukte

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