Wie können Managementsysteme im Kampf gegen den Klimawandel helfen?
Ausgangssituation
Am 22.09.2014 demonstrierten hunderttausende Menschen rund um den Globus für den Klimaschutz. Wieder einmal ertönen die Alarmrufe des Klimawandels. Der größte Klimagipfel, seit dem Kopenhagener Gipfel 2009, fand am 23.09.2014 in New York statt.
Der Klimawandel ist endgültig angekommen und trifft Österreich besonders hart. Dieses ernüchternde Ergebnis zeigt der europaweit erste nationale Sachstandsbericht zum Klimawandel 2014. Gefördert von Klima- und Energiefonds haben mehr als 240 österreichische Klimaforscher den Bericht in dreijähriger Arbeit erstellt. Dimension und Auswirkungen des Klimawandels und der notwendige Handlungsbedarf werden in ihrer ganzen Reichweite erfasst und auf über 1000 Seiten präsentiert.
Erkenntnisse
- Mit dem Bericht wurde eine umfassende wissenschaftliche Darstellung geschaffen, wie der Klimawandel Österreich verändert hat und noch verändern wird.
- Der Einfluss des Klimawandels auf Wasser, Boden, Tierwelt, das gesamte Ökosystem und auch auf den Menschen kann nicht mehr verleugnet werden.
- Unsere Abhängigkeit von Öl, Gas und Kohle wirkt sich massiv auf unseren Planeten aus.
- Die Leidtragenden des Klimawandels sind in praktisch allen Bereichen zu finden, vor allem die Land- und Forstwirtschaft, Ökosysteme, Biodiversität, aber auch Tourismus und das Gesundheitssystem sind betroffen.
- Die ökonomischen Auswirkungen extremer Wetterereignisse in Österreich sind bereits jetzt erheblich und haben in den letzten drei Jahrzehnten zugenommen.
- In der Periode seit 1880 ist die Temperatur um nahezu 2 0C gestiegen.
Folgerungen und Erwartungen
- Ein weiterer Temperaturanstieg in Österreich ist zu erwarten. Unter einem "business-as-usual" Emissionsszenario wäre eine Erwärmung um etwa +3,5 0C bis zum Ende des 21. Jahrhunderts so gut wie sicher.
- Eine klimabedingte Verstärkung solcher Schadensereignisse hätte signifikante Auswirkungen auf die Volkswirtschaft Österreichs.
- Es zeigt sich deutlich, dass dem Phänomen Klimawandel nur gesamtheitlich begegnet werden kann. "Wenn wir eine weitere Erderwärmung verhindern wollen, ist eine grundlegende Veränderung des Zusammenspiels zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt erforderlich - alle müssen aktiv werden und einen Beitrag leisten.
- Doch der Klimawandel schreitet nicht nur global voran. Laut Experten wird sich der Negativtrend auch in Österreich fortsetzen: Die Anzahl extrem heißer Tage wird stark zunehmen und extrem kalte Nächte werden seltener. Der Süden des Landes wird niederschlagsärmer, im Norden und Westen sind mehr Starkregenereignisse zu erwarten.
- Höhere Steuern auf fossile Energieträger und Ressourcenverbrauch müssen einerseits den Faktor Arbeit entlasten und andererseits die Energiewende endlich auf Kurs bringen.
Anschlussfragen und Antworten
Wie unterstützen Umwelt- und/oder Energiemanagementsysteme Organisationen seit Anfang der 1990er Jahre beim Meistern von umweltrelevanten Herausforderungen?
- Umwelt- (ISO 14001, EMAS-VO) und Energiemanagementsysteme (ISO 50001) verfolgen folgende Ziele:
- Verbesserung der Umweltleistungen
- Einhaltung relevanter Rechtsvorschriften
- Vermeidung von Umweltbelastungen
- Verbesserung der Energieeffizienz
- Reduktion der Treibhausgasemissionen und anderer Umweltauswirkungen
- Reduktion der Energiekosten
- Das Top-Management verpflichtet sich zur Einhaltung der angeführten Ziele.
- Zertifizierte Organisationen kennen ihre Umweltaspekte und somit Auswirkungen und berücksichtigen diese nicht nur im operativen Geschäft sondern bereits in der Planungsphase.
- Durch das Erstellen von Programmen gelingt es die Umweltleistungen ständig zu verbessern.
- ISO 50001 (Anforderungen an ein Energiemanagementsystem) zertifizierte Organisationen kennen ihre Energiebilanz und können somit ihren CO2-Fußabdruck berechnen.
- Das Top-Management vergewissert sich regelmäßig im Zuge der Managementbewertung, inwieweit das Managementsystem wirksam ist die Ziele und Verpflichtungen zu erreichen bzw. umzusetzen.
- Der Umweltleistungsgedanke ist somit nachhaltig in den Organisationen verankert (im Vergleich dazu stellen Energieaudits – gefordert als Alternative im Energieeffizienzgesetz - nur Einmal- bzw. Zweimaleffekte dar).
Klimagipfel erwecken langsam den Eindruck von Folklore. Es wird demonstriert, debattiert und am Ende bleibt als einzige Emission ein Schwall warmer Worte.
Organisationen sind schon längst aktiv geworden. In den Bundesländern schließen sich Betriebe zu Klimabündnispartnern zusammen. In Österreich gibt es 112 Klima- und Energie-Modellregionen (http://www.klimaundenergiemodellregionen.at)
Übrigens: „Das Klima macht Schule“. Unter diesem Titel wurden österreichweit 27 Klimaschulprojekte gestartet. Die Pädagogen haben sich viel vorgenommen: Da werden Energiedetektive ausgebildet, Workshops und Ausstellungen gestaltet oder ein Klima-Musical erarbeitet.