Lessons Learned
Die Top 5 Erkenntnisse aus 2020, die wir nun durch eine andere Brille sehen
2020 ist ein anspruchsvolles Jahr, inklusive vieler Hürden und wir sehnen wohl alle – heuer mehr denn je – einen Neustart in 2021 herbei. Zugleich wissen wir jedoch, dass viele Auswirkungen dieses Jahres erst in den Folgejahren so richtig spürbar sein werden. Herausforderungen, die keinen Halt vor Landesgrenzen machen und sämtliche gesellschaftliche sowie private Bereiche beeinflussen und einschränken, gehören zu unserem „neuen Normal“ ab sofort dazu. Dieser aktuelle Jahresrückblick ist ein geeigneter Moment, 2020 nicht nur als „Katastrophenjahr“ zu sehen, sondern auch die Chancen, die sich daraus ergeben, zu betrachten und uns bewusst zu machen.
In vielerlei Hinsicht wurden uns heuer die Augen geöffnet und wir mussten erkennen, dass nichts mehr für selbstverständlich zu nehmen ist, sich Dinge rasch und ohne Vorwarnung ändern können und wir kreative Lösungen finden müssen, damit umzugehen. Auf der einen Seite, war es positiv überraschend zu sehen, wie lernfähig wir sind und woran wir uns in kurzer Zeit gewöhnen können, wie wichtig es ist dankbar für gewisse Dinge zu sein und wie hilfreich klare sowie oftmals neue Spielregeln sein können, um gemeinsam vorwärts zu kommen. Auf der anderen Seite haben wir erkannt, das der Spagat zwischen dem beruflichen und privaten Leben nur ein sehr kleiner ist. Vieles, was wir im beruflichen Alltag gelernt haben, gilt auch für den privaten Bereich und umgekehrt.
1. Gesundheit, unser wichtigstes Gut
Ob Mitarbeiter, Partner oder Kunden: die Gesundheit und der größtmögliche Schutz aller Beteiligten steht für Organisationen im Vordergrund – und das ist heuer eine ganz besondere Aufgabe. Eine ständige Evaluierung der Arbeitsplatzsituation bzw. des Orts der Begegnung, ist essentiell um die rechtlichen Rahmenbedingungen zu erfüllen, richtige Schritte zu setzen und für die Gesundheit aller zu sorgen.
Viele mussten ihre Leistungen von „vor Ort“ auf „virtuell“ umstellen, sei es innerbetrieblich oder auch auf Kundenseite, um ihren Betrieb aufrecht zu erhalten. Dabei spielen auch soziale und psychologische Auswirkungen eine große Rolle. Während es für die Einen zu „Entschleunigung“ kam, gehörten für Andere ständiger Stress, Dauererreichbarkeit und Beschleunigung zum neuen Arbeitsalltag dazu. Die Zusammenhänge von Mitarbeitergesundheit und Arbeitssicherheit können Sie hier nachlesen. Wertvolle Experten-Tipps, um psychischen Belastungen am Arbeitsplatz entgegenzuwirken, finden Sie in diesem Artikel.
2. Agilität und Purpose in Wechselwirkung
Um mit dem aktuellen Tempo, der täglichen Dynamik und Komplexität mitzuhalten, müssen Unternehmen abseits starrer Hierarchien, anpassungsfähig und unter ständiger Abwägung aktueller Bedingungen agil reagieren. Kurz gesagt: wer agil sein und die Krise bestmöglich meistern möchte, muss flexibel sein. Dass dieser Denkansatz von den Führungskräften bis zu den Mitarbeitern gelebt werden muss, hat uns die aktuelle Pandemie gezeigt. Ob es geplant war oder nicht, gerade heuer gilt es offen für Neues zu sein und gleichzeitig das „Trial-and-Error“ Prinzip zu verinnerlichen.
Jeden Tag lernen wir also, so flexibel und anpassungsfähig zu sein, wie es die täglichen Herausforderungen in und außerhalb des Unternehmens verlangen. Werte wie Eigenverantwortung und Selbstorganisation rücken in den Fokus. Gleichzeitig stellt sich jedoch die Frage nach dem „Warum?“ und der Sinnhaftigkeit hinter der eigenen Tätigkeit. Aus diesem Grund darf der Purpose eines Unternehmens gerade in Krisenzeiten nie aus den Augen verloren werden.
3. Es braucht besonders in Krisenzeiten Struktur
Führungskräfte und Mitarbeiter, die in Krisensituationen wissen, was zu tun ist, reagieren besser und kommen schneller zum gewünschten Output. Managementsysteme, in denen Abläufe, Zuständigkeiten und Rahmenvorgaben definiert sind, helfen bei der Zielerreichung. Gleichzeitig unterstützen sie u. a. Führungskräfte dabei, jede Krise auch als Chance zu sehen.
In Zeiten großer Unsicherheit beeinflussen Systemausfälle nicht nur das Unternehmensimage, kosten Geld und Zeit, sondern gefährden im Worst Case die Existenz. Jetzt ist es also wichtiger denn je, Normen wie die ISO 22301 (Business Continuity Managementsystem) als nützliche und hilfreiche Tools zu verwenden, um Betriebsunterbrechungen bzw. Unterbrechungen der Lieferfähigkeit zu vermeiden und somit im Krisenfall rasch wieder zur gewohnten Betriebsfähigkeit zu gelangen. Gleichzeitig bietet auch die ISO 45001 (Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz) einen ganzheitlich präventiven Ansatz – in Kombination der beiden Normen ISO 22301 und ISO 45001 kann es systematisch gelingen, sowohl Betriebsfähigkeit als auch Gesundheit der Mitarbeiter sicher zu stellen.
4. Digitalisierungsbooster nutzen
Wir erleben gerade eine massive Beschleunigung der Digitalisierung und können den Nutzen davon aufdecken. Nicht nur eine neue Art zu lernen, zu arbeiten und miteinander zu kommunizieren prägt unseren täglichen Alltag, sondern auch neue Geschäftsideen sprießen schneller hervor und fallen auf einen guten Nährboden. Generationenunterschiede verschwimmen im Netz – auch jene Personen, die vorher nicht derart technikaffin waren, zählen bereits zu den Zoom- und Chatprofis. Viele Trends sind gekommen um zu bleiben, so wird u. a. der virtuelle Austausch professionalisiert, e-Learnings, virtuelle Meetings, Events, Lehrgänge, Prüfungen und Remote-Audits gehören nun bei Vielen zum Standardrepertoire. Welche weiteren Trends hinsichtlich dem Neuen Lernen auf uns zukommen werden bzw. sich bereits etabliert haben, lesen Sie hier.
5. Nachhaltigkeit im Fokus
Viele Unternehmen haben 2020 mehr Verantwortung in sozialen, gesellschaftlichen und ökologischen Belangen übernommen. Nicht zuletzt, weil auch Konsumenten in der Krise verstärkt auf heimische Produkte und Nachhaltigkeit Wert legen, sondern beispielsweise auch weil viele Dienstreisen abgesagt und auf Remote-Termine umgestellt wurden.
Themen wie die Einhaltung der Sustainable Development Goals (SDGs) rücken in den Fokus sowie die Kreislauffähigkeit von Unternehmen. Auch die ab Januar 2021 geltende Informationspflicht im Rahmen der neuen SCIP-Datenbank fordert klare Aussagen von Unternehmen zu Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit und der Offenlegung von Lieferketten. Unternehmen mit einem gelebten Umweltmanagement nach ISO 14001 fördern den Umweltschutz, verbessern ihre Umweltleistung und agieren nachhaltiger.
Trainingstipps im Überblick
- Lehrgangsreihe IMS – Synergien bereits bei der Ausbildung im Sinne der Integration erlernen und richtig nutzen
- Lehrgangsreihe Qualitätsmanagement
- Lehrgangsreihe Umweltmanagement
- Lehrgangsreihe Sicherheits- und Gesundheitsschutzmanagement
- Lehrgangsreihe Business Continuity Management
- Lehrgangsreihe Risiko Management